[Foto: AdobeStock_Janna]

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Eier natürlich färben: Naturverbunden Ostern feiern

Von GartenFlora

In der Osterzeit gehören bunte Ostereier einfach dazu – umso besser, wenn sie mit Naturfarben gefärbt sind, die Sie zum Teil sogar in Ihrem eigenen Garten finden. Aber klappt das und überzeugt das Ergebnis? Welche Stoffe eignen sich am besten, um kräftige Farben zu erzielen? Unsere Redakteurinnen Saskia Richter und Kerstin Ackermann haben es ausprobiert, ihre Erfahrungen gesammelt und teilen nun ihre Tipps für überraschend aufregende Muster und lebendige Farben mit Ihnen.

Eier färben mit Naturfarben

Gerade zu Ostern dürfen bunte Ostereier nicht fehlen – und für diejenigen, die natürliche Farben bevorzugen, ist der Prozess keineswegs kompliziert. Durch das Kochen von Eiern im Sud aus Kurkuma oder Zwiebelschalen entstehen lebendige Farbtöne von sattem Gelb bis hin zu Rotbraun, und das in einer Kochzeit von etwa acht Minuten.

Für diejenigen, die keine Probleme mit hart gekochten Eiern haben, bietet Holundersaft die Möglichkeit, ein zartes Taubenblau auf die Eier zu zaubern. Die oft berichtete Variante, mit Spinat, Rote Bete oder Kamille dekorative Eier herzustellen, halten wir nach erfolglosen Versuchen für fraglich.

Natürlich gefärbte Eier auf einem Teller arrangiert
Auch wenn Sie Ostereier natürlich färben, können leuchtende Farben entstehen. [Foto: AdobeStock_Janna]

Folgende Farben eignen sich, um Eier natürlich zu färben:

Farbenatürliches Färbemittel
gelbKurkuma
rotbraunZwiebelschalen
taubenblauHolundersaft
pinkRotkohl, Cochenille-Läuse
grünChlorophyll 

Wann färbt man Ostereier?

Sie können Eier eigentlich an jedem Tag vor den Osterfeiertagen färben. Traditionell werden sie am Karsamstag vorbereitet und dann am folgenden Ostersonntag für die Kinder versteckt.

Zwiebelschalen zum Färben von marmorierten Ostereiern
Marmorierte Ostereier lassen sich ganz einfach mit Zwiebelschalen herstellen. [Foto: © GartenFlora/Sabine Rübensaat] 

Ein Trick für marmorierte Eier: Eine Zwiebelschale im Ganzen abziehen und das Ei anschließend darin einwickeln, Schale und Ei fest in einem Nylonstrumpf fixieren und etwa acht Minuten im Wasserbad kochen. Im Handumdrehen hat man dann ein kunstvoll geschecktes Ei für das Osternest.

Unser Tipp für noch mehr Farbe:

Versuchen Sie es doch mal mit roten Zwiebelschalen!

Vorgärten dienen oft nur praktischen Zwecken. Wir möchten das ändern und zeigen im GartenFlora SPEZIAL, wie abwechslungsreiche Gestaltung gelingt.

Erfahren Sie von ambitionierten Hobbygärtnern und renommierten Planern, wie sie schwierige Gegebenheiten in ästhetische und funktionale Vorgärten verwandelt haben. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihren Vorgarten zu einem grünen Paradies!

Eier natürlich färben: Kurkuma, Rotkohl und Co.

Die Grundrezeptur ist stets gleich: Den Farbrohstoff etwa 20 bis 30 Minuten in Wasser auskochen, um die Farbmoleküle zu extrahieren. Anschließend die Eier 8 bis 12 Minuten im entstandenen Farbsud garen. 

Zuvor mit Essig gereinigte Eier nehmen die Farben besonders gut an (Ausnahme: Cochenille-Läuse). Variabel ist jedoch die Konzentration des Farbsuds. Hier sind der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt. Je höher die Konzentration, desto satter die Farbe.

Als Richtmengen pro Liter Wasser: 

  • Rotkohl: 500 g
  • Kurkuma/Saflorblüten: 50 g
  • Blau-, Gelbholz: 25 g
Eier im Zweibelsud [Foto: AdobeStock_Olga Gubskaya]
Wenn Sie Eier natürlich mit Zwiebelschalen färben möchten, geben Sie zwei Hände voll in einen Liter Wasser. [Foto: AdobeStock_Olga Gubskaya]

Nicht zu vergessen – die Zwiebelschalen: Davon nehmen Sie etwa zwei Hände voll. Handelsüblicher Holundersaft taugt übrigens ebenfalls als Farbsud und ergibt ein zartes Taubenblau.

Eier färben mit Kurkuma: Dosierung

Falls Sie Eier mit Kurkuma färben und dabei auf reine Farbpigmente wie Kurkumin (der Farbstoff des Kurkumas), aber auch Chlorophyll und Cochenille zurückgreifen möchten, genügen jeweils 1-2 g pro Liter Wasser. Bei dem klassischen Kurkumapulver aus dem Gewürzstreuer empfehlen wir circa 10 g pro Liter.

Pink gefärbte Eier mit Cochenille und Blaukraut
[Foto: GartenFlora_Sabine Rübensaat]

Das Rosenei: ein Traum in Pink

Ein echter Farbknaller ist auch das farbprächtige Rosenei. Die Grundlage für diesen satten Pinkton finden Sie allerdings kaum im Küchenschrank: Hier sind ganz besondere Schildläuse am Werk. Die sogenannte Cochenille-Läuse gibt es getrocknet im Naturfarbenhandel zu kaufen.

Der färbende Sud wird durch das Auskochen der Läuse gewonnen. Seit der Entwicklung synthetischer Farbstoffe finden sie heutzutage nur noch selten Verwendung, eignen sich für das natürliche Färben von Ostereiern allerdings ideal.

Eier natürlich färben mit Muster

Das Ringel-Ei

Ein individuelles Ei ganz auf die Schnelle: Das rohe Ei wird mit Gummibändern umspannt und dann im Farbsud gar gekocht. Die Bänder hinterlassen dann ganz einfach ein hübsches Ringelmuster.

Unser grünes Ringel-Ei entstand in einem Sud aus Chlorophyll. Jeder, dessen Hosenknie schon einmal allzu enge Bekanntschaft mit Rasen machte, weiß um die Farbkraft des Chlorophylls.

Um Eierschalen zu färben, muss das Chlorophyll jedoch hoch konzentriert sein, Spinat oder Rasenschnitt reichen in unserem Versuch leider nicht aus, um einen überzeugenden Effekt zu liefern. Reines Chlorophyll gibt es jedoch auch im Naturfarbenhandel zu kaufen. Beim Ringel-Ei sind außerdem Vorsicht und Fingerspitzengefühl gefragt.

Gummibänder haben Sie bestimmt zu Hause, später entstehen dadurch tolle Effekte.

Das Endergebnis kann sich sehen lassen und fällt jedes Mal etwas anders aus. [Fotos: © GartenFlora/Sabine Rübensaat]

Unser Tipp für abwechslungsreiche Muster:

Wickeln Sie verschieden breite Gummis um die Eier.

Ostereier natürlich färben: Wachstechnik

Unsere Meisterstücke entstanden dank dieser Technik. Mit dem Wachs eines Teelichtes wird ein Muster auf die Eierschale gezeichnet. Anschließend die Eier in den bereits stark abgekühlten Farbsud legen. Das ist wichtig, denn in heißem Wasser würde das Wachs sonst wieder schmelzen. Als Kaltfärbung eignet sich insbesondere der Sud aus Blauholz und Cochenille, um Eier natürlich zu färben.

Eier werden mit Wachsmustern betupft und anschließend gefärbt
Mit Wachs entsteht auf den Ostereiern ein filigranes Muster. [Foto: © GartenFlora/Sabine Rübensaat]

Die Wachseier sollten Sie vorher ausblasen – solche Kunstwerke sollen schließlich von Dauer sein. Hier finden Sie eine Anleitung.

Zum Zeichnen der Muster eignen sich ein Zahnstocher oder ein Stecknadelkopf. Die Nadel dazu für eine bessere Handhabung in einen Korken stecken. Flink arbeiten, damit das Wachs nicht schon an der Nadel erstarrt. Eine ausführliche Anleitung haben wir hier für Sie.

Eier färben mit Naturfarben: Die Ausspartechnik

Mit der Ausspartechnik lassen sich ohne großen Aufwand besonders filigrane Muster aufs Ei zaubern. Wenn Sie Eier natürlich färben und dazu schöne Blättchen oder Blüten auf das Ei legen und sehr straff mit einem Nylonstrumpf fixieren, ergeben sich hübsche Kunstwerke.

Pflanze auf das Ei legen, mit enger Strumpfhose überziehen …

… und nach dem Färben das wundervolles Ergebnis bestaunen. [Fotos: © GartenFlora/Sabine Rübensaat]

Die Eierschale bleibt dann im anschließenden Färbebad unter dem Blatt weiß. Unsere Muster entstanden mithilfe von Petersilie, Möhrengrün und Dill. Bei der Verwendung von Blüten ist zu beachten, dass die Blütenblätter wirklich eng auf der Schale liegen müssen – daher Blüten mit erhabenem Boden vermeiden. Die filigranen Muster kommen auf dunklen Eiern besonders gut zur Geltung.

Osterkranz voller bunter Eier dank Ausspartechnik
Natürlich gefärbte Ostereier – wunderschön arrangiert in einem Kranz. [Foto: © GartenFlora/Sabine Rübensaat]

Die hier gezeigten Eier wurden mit Blauholz und Holundersaft gefärbt. Das passende Osternest: ein Kranz aus Wachsblumen (Chamaelaucium uncinatum).

Sie konnten Eier natürlich färben und erfreuen Sie an ihnen? Dann ist unsere Anleitung für kecke Kresseeier vielleicht genau die richtige Ergänzung für Ihre natürliche Osterdeko: ein Spaß für Groß und Klein.

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