Tomaten sind wahre Sonnenanbeter. Im Freiland angebaut sind sie allerdings Sonne und Regen gleichermaßen ausgesetzt. Doch zu viel Feuchtigkeit ist ihr Feind. Der Berliner Kleingärtner Günther Géréon hat in seinem Garten ein solides Tomatenhaus errichtet. Dort gedeihen seitdem Sommer für Sommer braunfäulefreie Tomaten. Tun Sie es ihm gleich!
Tomatenhaus bauen – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
In regenreichen, kühlen Sommern hält die Braunfäule oft schon gegen Ende Juni Einzug ins Tomatenbeet. Aber nicht, wenn die Nachtschattengewächse vor direkten Niederschlägen geschützt stehen. Denn bleiben die Tomatenblätter trocken, haben die allgegenwärtigen Braunfäulesporen keine Chance zu keimen. Schneiden Sie zudem die unteren bodennahen Blätter ab, damit kein Spritzwasser beim Gießen auf die Blätter kommt, sobald sich der erste Blütenstand entwickelt hat.
Wenn Sie jetzt Lust haben, Ihr Tomatenhaus selber zu bauen, sind folgende Schritte nötig:
Die ausführliche Materialliste mit Auflistung des benötigten Werkzeugs finden Sie hier.
1) Schlagen Sie die Bodenhülsen (Bh) an den Ecken der Grundfläche senkrecht so ein, dass dazwischen an den Seiten je 1 Meter sowie hinten und vorne je 2 Meter für die Palisadensteine freibleiben. Damit das Tomatenhaus nicht schief steht, sollten Sie den korrekten Sitz schon beim Einschlagen mit der Wasserwaage kontrollieren.
Tipp: Die Bodenhülsen nie direkt mit dem Hammer einschlagen, sondern ein kurzes Stück Kantholz einsetzen.
2) Die Palisadensteine zwischen den Bodenhülsen lot- und waagerecht einsenken. Sie schließen an der Außenseite bündig mit den Bodenhülsen ab. Anschließend den Boden entlang der Steine festtreten.
3) Nun die Kanthölzer (Kv und Kh) mit dem 10-mm-Bohrer so durchbohren, dass je 2 Schlossschrauben durch Holz und Einschlaghülsen gesteckt werden können. Senkrecht ausrichten, die Muttern anziehen. Die hinteren Kanthölzer (Wetterseite, Kh) sind für das Dachgefälle des Tomatenhauses um etwa 5 Zentimeter kürzer.
4) Die Terrassenbretter (Th, Tv, Ts) am oberen Ende der Eckpfosten (Kh, Kv) anschrauben. Sie sorgen dann für die erste Stabilität des Häuschens.
5) Die Querstreben (Dachlatten Ss und Sh) passend zusägen und dann mit je zwei Stuhlwinkeln in gleichen Abständen waagerecht an den Kanthölzern befestigen. Der Abstand zwischen oberster und unterster Strebe beträgt je etwa 1,3 Meter.
6) Zuerst die Türpfosten aus je 3 Dachlatten (2 x P1, 1 x P2) mit Holzschrauben unten bündig zusammenfügen. Dann oben am Terrassenbrett mittels des kurzen Lattenstücks (P3) anschrauben und mit schmalen Winkeln auf die Betonsteine dübeln. Wählen Sie den Abstand der Türpfosten zu den Eckpfosten so, dass die zugehörigen Wellplatten immer mit einem „Tal“ enden, also der letzte „Berg“ komplett ist. Das erleichtert die Randbefestigung erheblich.
7) Dann die Querlatten der Vorderfront (Sv) anbringen. Die Abstände zwischen den Streben sind die gleichen wie bei der Seiten- und Rückwand.
8) Damit das Dach später nicht durchhängt, wird zuerst eine Dachlatte (Md) mit einem Winkel zunächst am hinteren Brett (Th) nach oben bündig angeschraubt. Vorn in die zuvor angebrachte Ausklinkung (Tv, s. Teileliste) einfügen und ebenfalls mit einem Winkel befestigen.
9) Für mehr Stabilität der Rückwand des Tomatenhaus stellen Sie eine Dachlatte (Mh) senkrecht mittig auf die Steinkante und schrauben sie anschließend von innen mit Holzschrauben an allen Querlatten fest. Am Kantenstein mit einem schmalen Winkel andübeln. Dann oben mit dem Stuhlwinkel an der Dachlatte (Md) befestigen. Dabei bleibt zwischen Brett und Latte ein kleiner Abstand.
10) Die vier Querlatten zur Befestigung der Dachhaut (D) parallel in gleichmäßigen Abständen mit Holzschrauben an dem Bretterrahmen festschrauben. Hier sollten Sie vorbohren – sonst spalten die Bretter.
11) Zum Schluss werden die Wellplatten zugeschnitten und mit speziellen Schrauben an den „Bergen“ befestigt. Dazu jeweils ein 3-mm-Loch vorbohren. Beginnen Sie mit dem Dach, und lassen Sie die Platten ruhig hinten und vorn etwas überstehen.
» Tomatenhaus: Bauanleitung mit Skizzen als PDF
Tipp: „Mein selbst gebautes Tomatenhaus ist innen nur knapp zwei Meter hoch. Für viele Sorten ist das völlig ausreichend, aber vor allem kleinfrüchtige Tomaten erreichen schon mal 2,5 Meter Höhe.“
Sie mögen es lieber flexibler? Auch das Bauen eines mobilen Tomatenhauses oder Unterstands ist möglich.
Es schützt die Pflanzen jedes Jahr aufs Neue am jeweiligen Standort vor Regen.
Dafür einfach lange, dünne Gerätestiele oder Latten als Basis auf die Tomatenstützen schrauben, anschließend werden Platten aus Wellpolyester mit Bindedraht befestigt und schon haben sie ein transportables Tomatenhaus.
GÜNTHER GÉRÉON
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Wir freuen uns auf Sie!
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