Die meisten Weihnachtsvorbereitungen sind erledigt und wir sehnen die besinnlichen Stunden mit Familie und Freunden herbei. Auf dem Herd dampft bereits ein duftender Punsch, während im Hintergrund stimmungsvolle Weihnachtsmusik spielt. Jetzt ist es so weit: Endlich wird der Weihnachtsbaum geschmückt! Wie gehen Sie zu Hause vor? Vielleicht mit festlichen Lichterketten, Kugeln oder dekorativen Figuren? Wie wäre es denn mal mit einer selbst gemachten Baumdekoration? Wir haben das Brauchtum unter die Lupe genommen und möchten Sie mit drei DIY-Ideen inspirieren, die Ihren Baum in ein weihnachtliches Gewand hüllen.
Der Weihnachtsbaum gehört an den Feiertagen einfach dazu. Selbst in jüngster Zeit erfreut sich dabei der klassische, natürliche Nadelbaum großer Beliebtheit. Wenn der Weihnachtsbaum geschmückt in der Stube steht und unzählige funkelnde Glühbirnen alles in stimmungsvolles Licht tauchen, geht uns das Herz auf. Schließlich steht kaum ein anderes Symbol so sehr für das Fest der Liebe.
In manchen Regionen wird das wichtigste Grün der Weihnachtszeit übrigens nicht Weihnachtsbaum, sondern Tannenbaum genannt. Anderswo – meist in Süddeutschland – trifft man hingegen auf Haushalte, die den Christbaum schmücken.
Wie schmückte man früher den Weihnachtsbaum?
Die ersten geschmückten Tannenbäume scheinen in Südwestdeutschland ihren Ursprung zu haben. Einer Überlieferung zufolge sollen dort im Jahr 1535 Stechpalmen, kleine Eiben und Buchsbäume verkauft worden sein, die anschließend noch ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden.
Doch warum hat man früher die Weihnachtsbäume an die Decke gehängt? Das ist leider immer noch nicht eindeutig erklärt. Manche Expertinnen und Experten denken allerdings, dass der Brauch von der Tradition abgeleitet wurde, im Winter grüne Zweige in den Stuben an Balken, Fenstern oder Wänden anzubringen.
Einige Jahre später tauchte der Brauch auch in Norddeutschland auf. In den Zunfthäusern der Bremer Handwerker stellte man beispielsweise mit Äpfeln, Datteln und Nüssen geschmückte Bäume auf.
Ab circa 1730 begannen evangelische Familien das Schmücken mit Kerzen. In Fürstenhäusern und Hofgütern platzierte man die ersten Geschenke unter dem Christbaum und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Tannenbaum dann konfessionsübergreifend zum Sinnbild der Deutschen. Nach und nach verbreitete er sich auch in ganz Europa und in Amerika.
Unabhängig von der Bezeichnung finden sich in der Regel Lichterketten, Weihnachtsbaumkugeln oder Figuren an den Zweigen des festlichen Nadelbaumes. Die Spitze wird auch gerne mit einer Christbaumspitze, beispielsweise in Form eines Engels oder Sternes verziert. Durch die Weihnachtslichter (Kerzen oder Lichterketten) entsteht eine besonders gemütliche Atmosphäre. Besinnlichkeit und Ruhe kehren so von ganz alleine ein.
Welche Kugeln für den Weihnachtsbaum? Es gibt sie aus Holz, Glas, Kunststoff oder Styropor. Doch welche Kugeln sind die richtigen, wenn der eigene Weihnachtsbaum geschmückt werden soll? Das ist wie fast alles an die speziellen Umstände zu Hause gebunden. Halten sich kleine Kinder oder Haustiere in der Nähe des Baumes auf, ist es eventuell ratsam, zu Kunststoff, Holz oder Styropor zu greifen. Diese Materialien vertragen auch mal einen Sturz auf den harten Boden. Glas geht leider sehr schnell kaputt, sieht aber auch besonders edel aus.
Bei der Farbauswahl sollten Sie sich nach Ihrer Einrichtung richten, denn so fügt sich der Weihnachtsbaum perfekt in die Umgebung und es entsteht ein stimmiges Gesamtbild. Beliebte Farbkombinationen sind Rot, Grün und Gold oder Weiß und Silber. Aber auch komplett bunte Bäume haben ihren Charme.
Die britische Universität Sheffield hat übrigens einen Weihnachtsbaumrechner veröffentlicht, der es möglich machen soll, die perfekte Menge an Weihnachtsbaumkugeln, Lichterketten und Lametta sowie die ideale Länge der Christbaumspitze zu errechnen. Sie müssen nur die Baumhöhe eingeben und können anschließend schmücken.
Hält man es traditionell, wird der Weihnachtsbaum erst am 24. Dezember aufgestellt und geschmückt. Die Idee: Am Morgen können dann ganz gemütlich Lichter und Dekorationen angebracht werden, bevor es ans Essen geht. Vielen ist das heutzutage aber zu stressig. Zudem lässt sich der Advent wunderbar genießen, wenn man schon etwas früher dekoriert und den Weihnachtsbaum schmückt. So verleiht er den vier Wänden länger festlichen Charme und es entsteht keine Hektik am Heiligabend. Eine Bedingung dafür ist allerdings die richtige Pflege.
>> Hier geben wir darum Anschaffungs- und Pflege-Tipps rund um den Weihnachtsbaum.
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Wer seinen Tannenbaum schmücken möchte, steht dann vor der Frage nach dem richtigen Dekor. Es gibt so viele Weihnachtsbaumkugeln und Lichterketten, dass einem schnell schwindelig wird. Und günstig sind die meisten Produkte aus dem Handel leider auch nicht. Wie schön, dass es sparsame und ebenso hübsche Möglichkeiten gibt, um den eigenen Baum mit selbst kreierten Schmuckstücken zu behängen. Beispielsweise mit filigranen Strohsternen, getrockneten Orangenscheiben oder Stoffsternen für ambitionierte Textilliebhaber*innen. Haben Sie damit den Weihnachtsbaum geschmückt, können die Feiertage beginnen. Wir stellen unsere Ideen samt Schritt-für-Schritt-Anleitung vor und wünschen gutes Gelingen beim Basteln, Trocknen und Nähen.
Ganz genau wissen wir leider nicht, woher die hübsche Tradition stammt, Strohsterne zu basteln. Es wird aber vermutet, dass christliche Gemeinschaften den Brauch kultivierten. So heißt es beispielsweise, dass eine Hirtin nicht wusste, was sie dem Neugeborenen Jesus schenken sollte. Sie erblickte im Sternenhimmel den Stern von Betlehem, und da sie im Stroh saß, kam sie auf die Idee, ihn daraus nachzubilden.
Zugegeben: Man braucht ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl, aber die Mühe lohnt sich. Mit selbst gemachten Strohsternen können Sie Ihren Weihnachtsbaum schmücken und unzählige Sternformen ausprobieren. Hier kommt unsere Basis-Anleitung.
Unser Tipp: Basisstern unterschiedlich zuschneiden
Bei den Enden des einfachen Strohsterns können Sie – falls gewünscht – noch mal kreativ werden und sie in Form schneiden. Es sieht beispielsweise hübsch aus, wenn Sie jedes zweite Strohende kürzen. Verleihen Sie den einfachen Basissternen etwas Variation. So wirkt es gleich abwechslungsreicher, wenn Sie damit den Weihnachtsbaum schmücken.
Duftende Mandarinen und Orangen sind besonders in der Weihnachtszeit ein Genuss für die Sinne. Neben der Verwendung in vielen Rezepten lassen sich aus Orangen zum Beispiel natürliche Anhänger für den Tannenbaum basteln, die mit ihrem Aroma verzaubern. Sie werden sich freuen, wenn der Weihnachtsbaum geschmückt wird, denn mit diesen getrockneten Orangenscheiben zum Aufhängen spielen alle Sinne mit!
Die Aufhänger aus Orangenscheiben sind übrigens nicht nur leicht herzustellen, sondern auch eine besonders umweltfreundliche Weihnachtsdeko. Auch Girlanden lassen sich damit basteln und selbst die getrockneten Schalen der Früchte verströmen einen angenehmen Duft.
Unser Tipp: Apfelscheiben als Aufhänger
Mit der gleichen Methode können Sie übrigens auch duftende Apfelscheiben trocknen. Die Verwendung von Blutorangen bringt noch mehr Farbe ins Spiel.
Beim Nähen von Stoffsternen kommen Textil-Liebhaber*innen ganz auf ihre Kosten. Kreativität ist beispielsweise bei der Wahl des Stoffes und der Garnfarbe gefragt. Sie können, wenn Sie den Weihnachtsbaum schmücken, Ideen moderner Natur einfließen lassen, indem Sie beispielsweise schlichte Stoffe in Schwarz, Grau oder Beige wählen. Rot und Grün wirken hingegen eher klassisch. Fingerfertigkeit müssen Sie beim Arrangieren und Nähen unter Beweis stellen. Mit den fertigen Sternen können Sie anschließend übrigens nicht nur den Tannenbaum schmücken, sondern auch Geschenke dekorieren.
Bei der Wahl des Stoffes sollten Anfänger*innen auf jeden Fall bedenken, dass sich ein etwas rauerer (filzähnlicher) Stoff besonders gut zum Nähen mit der Hand oder Nähmaschine eignet. Seidige Stoffe verrutschen wesentlich schnellen und können die Näharbeit erschweren.
Unser Tipp: Stoffsterne besticken
Wer nun ein gutes Fingerspitzengefühl bewiesen hat, kann die Sterne im Anschluss noch besticken, zum Beispiel mit kleinen Perlen oder filigranen Schneeflocken. Wenn Sie die Stoffsterne als Geschenkanhänger oder Platzschilder verwenden möchten, bietet es sich auch an, den Namen oder die Initialen der beschenkten oder geladenen Person einzusticken.
Sie haben den Weihnachtsbaum geschmückt und möchten nun Geschenke einpacken? Wie wäre es denn mit der japanischen Methode Furoshiki? Dabei werden Tücher anstelle von Papier genutzt, die anschließend weiterverwendet werden können.
Weitere hübsche Ideen für verschiedene nachhaltige Geschenkverpackungen finden Sie in diesem Beitrag.
Oder überlegen Sie vielleicht schon, wie Sie den Baum nach dem Fest sachgemäß entsorgen sollen? Dazu haben wir hier alles Wichtige für Sie zusammengefasst.
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