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Voraussichtliche Lesedauer:  10 Minuten

NABU-Insektensommer: Was es mit der Aktion auf sich hat

Jennifer Bowinkelmann
Head of Digital Gartenmagazine

Sie haben den „Insektensommer“ im Juni verpasst? Kein Problem, denn die Mitmachaktion des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) geht jetzt in die zweite Runde. Ab dem 2. August heißt es wieder: Augen auf und Insekten zählen. Das geht überall in freier Natur – ob im Park, im eigenen Garten, am Waldrand oder auch auf dem Balkon. Und die Ergebnisse aus der ersten Zählrunde stehen auch schon fest.

  • Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft zur großen Mitmachaktion auf.
  • Die Aktion heißt „Insektensommer“ und es geht darum, heimische Insekten zu zählen.
  • Es gibt zwei Zählzeiträume, wobei der erste schon beendet ist.
  • Erste Ergebnisse stehen fest.
  • Nun steht Runde 2 unmittelbar bevor.

Insektensommer: So funktioniert die NABU-Aktion

Rund 33.000 verschiedene Insektenarten sind laut NABU in Deutschland heimisch. Sie fliegen und krabbeln überall dort, wo unsere Natur ihnen Lebensraum bietet. Doch Lebensräume verändern sich – und das bedeutet leider auch, dass die Artenvielfalt potenziell gefährdet ist. Mit seinem „Insektensommer“ möchte der NABU daher Daten über Artenvielfalt und Häufigkeit der heimischen Insekten sammeln, langfristig monitoren und so Erkenntnisse über die fürs Ökosystem so wichtigen Helfer gewinnen.

Der „Insektensommer“ ist dabei als bundesweite Mitmachaktion angelegt. Jede*r, der oder die Zeit und Lust sowie ein Interesse an der Natur hat, kann sich beteiligen und den NABU bei der Datengewinnung unterstützen. Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, die Insektenwelt zu beobachten, Zählungen vorzunehmen und die gewonnen Daten anschließend dem NABU zu übermitteln. Dafür wurden zwei Zählzeiträume festgelegt, von denen die erste Runde bereits abgeschlossen ist. Nun steht Runde 2 unmittelbar bevor: Vom 2. bis 11. August 2024 läuft der zweite Zählzeitraum des „Insektensommers 2024“.

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Mehr Informationen
Dr. Mark Benecke erklärt im NABU-Video, was es mit der Aktion „Insektensommer“ auf sich hat.

Insektensommer: Das sind die Ergebnisse der ersten Zählrunde

Der erste Zählzeitraum des „Insektensommers 2024“ ist beendet. Dabei ist eine Art unangefochtener Spitzenreiter: die Feuerwanze. Sie wurde zwischen dem 31. Mai und dem 9. Juni am häufigsten von den Teilnehmenden beobachtet und gemeldet. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Hainschwebfliege und die Steinhummel.

NABU-Grafik mit Feuerwanze
Die Feuerwanze lässt sich leicht an ihrer auffälligen Färbung erkennen. Sie wurde im ersten Zählzeitraum des NABU-Insektensommers am häufigsten beobachtet. [Grafik: NABU]

Um es Einsteigern beim Insektensommer etwas leichter zu machen, stand die Feuerwanze in diesem Jahr ohnehin im besonderen Fokus. Denn von der schieren Vielfalt der heimischen Insekten könnte man sich bei einer Zählung leicht erschlagen fühlen. Daher stellte der NABU die sogenannte Entdeckerfrage für Insektensommer-Neulinge, die da lautete: „Wie viele Feuerwanzen haben Sie entdeckt?“

Wie kann man beim Insektensommer mitmachen?

Auch wenn der erste Zählzeitraum bereits abgeschlossen ist, ist es nicht zu spät, um mitzumachen. Wer sich an der Aktion „Insektensommer“ beteiligen will, braucht dazu nur eine Stunde Zeit, einen Beobachtungsplatz in der Natur, Zettel und Stift – und los geht’s! Dann heißt es: beobachten, zählen und fleißig notieren. Wer mag, kann natürlich auch eine Kamera oder das Smartphone zur Hand nehmen und seine Beobachtungen fotografisch festhalten. Anschließend werden die Daten ganz einfach über ein Online-Formular auf der Website des NABU oder mithilfe der kostenlosen NABU-App „Insektensommer“ übermittelt.

Tipp: Mit einer Lupe wird die Erkundungstour noch spannender.

Wo lässt es sich am besten zählen? Der ideale Beobachtungsstandort

Der eigene Garten oder der öffentliche Stadtpark, der Balkon oder der Wegrand am Stadtteich, die Almwiese, das Moor, der Wald – beobachtet werden darf überall. Und zwar nicht nur in Siedlungsräumen, sondern in der gesamten Natur. Denn der NABU will mit seinem „Insektensommer“ unter anderem herausfinden, in welchen Lebensräumen sich welche Insektenarten wohlfühlen. Im Meldeformular kann daher angegeben werden, wo der jeweilige Beobachtungsort lag, also beispielsweise Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss.

Ein Beobachtungsort sollte allerdings nicht zu groß sein, denn die Beobachtungen werden als Punktmeldungen erfasst. Daher setzt der NABU eine Grenze fest: nämlich maximal einen Umkreis von zehn Metern. Wer das Maximum ausschöpft, beobachtet immerhin etwa 300 Quadratmeter Insekten-Lebensraum!

Tipp: Wo sich die Insekten verstecken

Lassen Sie den Blick bei der Suche nach Insekten nicht nur schweifen, sondern schauen Sie auch in Blumenkübeln, unter Steinen oder an Bäumen nach. Sie werden überrascht sein, wie viel mehr sich entdecken lässt, wenn Sie mal ein Blatt anheben und die Verstecke der kleinen Krabbler lüften.

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Wann ist die beste Zeit, um Insekten zu zählen?

Die Tageszeit können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Insektensommers“ frei aussuchen. Besonders viele Insekten lassen sich in der Regel aber an sonnigen, warmen, trockenen und windstillen Tagen beobachten. Es geht darum, die Insekten zu zählen, die sich innerhalb einer Stunde am ausgewählten Beobachtungspunkt entdecken lassen.

Wie wird beim „Insektensommer“ gezählt?

Es geht bei der Zählung der Insekten nicht darum, die Summe der Einzelbeobachtungen zu erfassen. Sonst kommt es möglicherweise zu Doppelzählungen. Stattdessen wird die höchste Zahl von gleichzeitig anwesenden Tieren einer Art notiert. Das gilt insbesondere bei mobilen Arten, also beispielsweise bei Bienen, Hummeln oder Schmetterlingen. Der NABU erklärt auf seiner Website dazu anschaulich: „Wenn am Anfang der Beobachtungszeit ein Kohlweißling vorbeifliegt und eine halbe Stunde später noch einmal einer, könnte es beide Male derselbe sein. Gemeldet wird in diesem Fall also nur ein Kohlweißling.“

Welche Insekten sollen gemeldet werden?

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Insektensommers“ können jedes entdeckte und erkannte Insekt zählen und melden. Da die Artenvielfalt in der Insektenwelt aber enorm ist, hat der NABU für die beiden Zählzeiträume des „Insektensommers“ jeweils acht Kernarten festgelegt, die häufig vorkommen und leicht zu erkennen sind. In der zweiten Runde sollte nach Möglichkeit besonders auf folgende Arten geachtet geachtet werden:

  • Schwalbenschwanz
  • Kleiner Fuchs
  • Ackerhummel
  • Blaue Holzbiene
  • Siebenpunkt-Marienkäfer
  • Streifenwanze
  • Blaugrüne Mosaikjungfer
  • Grünes Heupferd

Sie wollen mehr über diese Arten erfahren? Hier finden Sie eine Übersicht.

Niemand, der mitmachen möchte, muss weitreichende Insektenkenntnisse mitbringen. Sicherlich wird es bei der Vielfalt in der Insektenwelt Tiere geben, die die Teilnehmenden nicht (er)kennen. Der NABU betont: „Wichtig ist nur, dass Sie einen Modus finden, in dem Sie Freude an der Aktion haben.“ Ein Tipp für Einsteiger*innen lautet deshalb, sich anfangs nur auf eine Art zu fokussieren. Für geübtere „Insektensommer“-Zähler*innen gibt es eine Zählhilfe, die sie hier downloaden können.

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Diese Arten standen in der ersten Zählrunde im Fokus

Für den bereits abgeschlossenen Zählzeitrum Ende Mai/Anfang Juni hatte der NABU folgende Kernarten festgelegt:

  • Tagpfauenauge
  • Admiral
  • Asiatischer Marienkäfer
  • Hainschwebfliege
  • Steinhummel
  • Lederwanze
  • Blutzikade
  • Gemeine Florfliege

Mitmachen lohnt sich doppelt

Natürlich stehen der Spaß an der Beobachtung und das Lernen über die Insektenwelt sowie die Faszination über die Artenvielfalt in der Natur bei der Aktion „Insektensommer“ im Vordergrund. Wer mitmacht, kann sich aber auch die Chance auf einen Gewinn sichern. Unter anderem verlost der NABU eine Kamera und verschiedene Bücher.

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