Anfang Oktober leuchten die Bäume mit ihren gelben, roten, grünen und braunen Blättern um die Wette und die Tage werden allmählich kürzer. Die Zeit ist reif für lange, gemütliche Stunden gemeinsam mit seinen Liebsten an einem Tisch oder auf der Couch. Und wenn einen dabei der Hunger überkommt? Dann löst frisch gebackener, warmer Zwiebelkuchen das Problem mit seinen herrlichen Speck- und Zwiebelaromen. Der kühle Federweißer darf dabei natürlich nicht fehlen!
So wie zu Weihnachten Kekse und Spekulatius nicht fehlen dürfen, ist besonders im Süden und Osten Deutschlands sowie der Schweiz Zwiebelkuchen fest mit der Herbstzeit verknüpft. Wenn in Weimar der Zwiebelmarkt startet oder in den Weinbauregionen Deutschlands die Weinfeste beginnen, gießen Verkäufer*innen nicht nur literweise Federweißer aus, sondern backen auch blechweise Zwiebelkuchen.
So gelingt der Hefeteig
Beim Zwiebelkuchen ist vor allem der Hefeteig eine Herausforderung. Doch mit den richtigen Tipps ist auch der leicht zu bewältigen. Wichtig ist laut dem Bundeszentrum für Ernährung zum Beispiel, dass die Zutaten des Teiges nicht zu kalt oder zu heiß sind. Sie müssen Zimmertemperatur haben, damit sich der Hefepilz wohlfühlt und der Gärungsprozess voranschreitet. Außerdem darf die Hefe keinesfalls mit Salz in Kontakt kommen, denn das Salz tötet die Pilzzellen ab und der Teig geht nicht mehr auf. Haben Sie alle Tipps beachtet und der Hefeteig will trotzdem nicht aufgehen, braucht er mitunter auch etwas mehr Zeit. Bäcker*innen dürfen die Gehzeit dann gerne auch auf anderthalb Stunden verlängern.
Die perfekte Ergänzung zu einem Stück Zwiebelkuchen ist frischer Federweißer. Dass das Gericht und das Getränk so häufig in Kombination auf dem Tisch stehen, liegt unter anderem auch an der Herbstzeit. Federweißer, auch bekannt unter Namen wie neuer Wein oder Bitzler, besteht aus Traubenmost und ist kein Wein. Vielmehr gewinnen ihn Winzer*innen aus Traubenmost, dessen Gärung noch im Gange ist. Um sie Gärung zu beschleunigen, geben sie dem Getränk häufig auch Hefepilze hinzu.
Normalerweise kommen für Federweißer nur Trauben zum Einsatz, aus denen später kein hochwertiger Wein entstehen könnte. Kurz nach dem Abfüllen liegt der Alkoholgehalt des Federweißers meist bei etwa vier Prozent. Je länger er in der Flasche weiter gärt, desto höher steigt der Alkoholgehalt. Bei elf Prozent ist dann aber meistens Schluss.
Da beispielsweise das Zwiebelfest in Weimar etwa auf die Zeit der Traubenernte fällt, sind Zwiebelkuchen und Federweißer mittlerweile zu einem eingeschworenen, kulinarischen Team geworden.
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ANNA KATHARINA KÜSTERS
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