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Spätblühende Gehölze: Bienen und Hummeln helfen

Von GartenFlora

Für Bienen und Hummeln ist der Tisch im Sommer reich gedeckt, doch zum Ende der schönsten Jahreszeit sieht es dagegen meist recht spärlich aus: In vielen Gärten herrscht im Herbst gähnende Blütenleere. Spätblühende Gehölze können die Not der Insekten lindern. Im Vergleich zu Stauden und Sommerblumen bieten sie auch mehr Blütenmasse.

Große Vielfalt bei spätblühenden Gehölzen

Durch die große Vielfalt der Gehölze sind der Gestaltung im Garten keine Grenzen gesetzt. Wir haben die schönsten spätblühenden Exemplare für Sie zusammengestellt, die einen sonnigen oder halbschattigen Standort im Garten brauchen, der zudem auch trocken und sandig sein darf.

Übrigens: Wer bei den spätblühenden Gehölzen einfache – also ungefüllt blühende – Sorten bevorzugt, wie es Umwelt- und Imkerverbände fordern, hilft damit Wildbienen und anderen Insekten. Denn bei gefüllten Blüten sind die Staubblätter zurückgebildet oder nicht mehr zugänglich. Bienen und andere bestäubende Insekten finden dort also keine Nahrung mehr.

Spätblühende Sträucher für Bienen: Pollen und Nektar

Den zuckerreichen Nektar nutzen Bienen und Hummeln als persönlichen „Treibstoff“ beim kräftezehrenden Sammelflug, den eiweißreichen Pollen lagern sie hauptsächlich für die Aufzucht der Brut in ihre Waben ein. Rosen bieten beispielsweise vor allem Pollen, weniger Nektar an – daher lassen sich hier auch viele Hummeln blicken.

Spätblühende Gehölze für sonnige Standorte

Bienenfreundliche Henrys Linde

Henrys Linde (Tilia henryana) ist eine Ursprungsart, die eine stattliche Wuchshöhe von acht Metern erreichen kann und dabei gut schnittverträglich ist. Sie blüht bis September als beste Bienenweide mit großen, stark duftenden Blütendolden. Ein weiteres Merkmal sind der bronzefarbene Austrieb und die schmucken, nadelförmigen Zähne am Rand der Blätter – dadurch ist das Ziergehölz aus Zentralchina schnell zu einem der Favoriten in der Gartengestaltung geworden.

Biene auf Lindenblüten. Foto: AdobeStock_pw-fotografie
Henrys Linde ist eine von etwa 50 Lindenarten. [Foto: AdobeStock_pw-fotografie]

Bienenbaum für große Gärten

Der Bienenbaum (Tetradium daniellii) gilt bei Imker*innen mit seiner nektarreichen Blüte von Juli bis Mitte Oktober als beste Spättracht. In dieser Zeit findet die Bruterneuerung der Bienen für das nächste Jahr statt, und dafür brauchen sie viel Nahrung. Der oft mehrstämmige Baum blüht schon als junges Exemplar. Später entwickeln sich hübsche Fruchtstände, die bei Florist*innen wie Vögeln gleichermaßen beliebt sind. Tetradium ist schnellwachsend und kann seine Blütenmenge allein durch das normale Wachstum jährlich verdoppeln.

Buschklee: Üppiger Hängestrauch

Kennen Sie schon den Buschklee (Lespedeza thunbergii)? Er ist eine wahre Schönheit für Gärtner*innen, die sonst schon (fast) alles haben. Ende August bis in den November leuchten seine farbstarken Schmetterlingsblüten. Der Strauch kann entweder elegant von Mauerkronen herunterhängen oder lässt sich als außergewöhnliche Kübelpflanze am Bambusstab aufbinden. Dann bilden seine meterlangen Triebe mit den zierlichen Blütenähren ein Feuerwerk für unsere Augen und ein wahres Festmahl für hungrige Insekten.

Blühender Buschklee. Foto: AdobeStock_Yusuke Kawakami
Der üppig blühende Buschklee stammt ursprünglich aus China und Japan. [Foto: AdobeStock_Yusuke Kawakami]

Sommerfliedersorte Sungold

Auffällig ist unter den Sträuchern für sonnige Standorte ist auch der Sommerflieder ‘Sungold’ (Buddleja weyeriana), der von Juli bis zum ersten Frost sonnengelb blüht. Die Sorte ist zwar sparriger und frostempfindlicher als die üblichen Hybriden von Buddleja davidii in Rosa und Violett. Sie lohnt aber in einer Gestaltung, in der sie Orange- und Rottöne komplettiert, oder schmückt als Kontrast zum Violett von Bartblume (Caryopteris) oder Blauraute (Perovskia). Im Spätherbst strahlen die Blüten von ‘Sungold’ für Bienen ein zweites Mal, wenn man die Triebe nach dem ersten Flor kappt.

Spätblühende Gehölze: Sommerflieder
Was für ein Farbenspiel! Die Blüten dieser Sommerfliedersorte sind leuchtendgelb, innen orange und an den Knospen leicht violett schimmernd. [Foto: AdobeStock_pixs:sell]

Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch

Auch einige große Sträucher gelten als spätblühend. Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides) ist blütenreich und nahrhaft, außerdem wird er zum äußerst schönen Blickpunkt in der Gestaltung. Erst 1980 hat man ihn auf einer Expedition in Zentralchina entdeckt. Er zeigt ausgefallenes Laub und einen malerischen Wuchs, der jeden Schnitt erübrigt. Nach der Vorblüte im Juni hält die Hauptblüte von August bis November, dabei stets mit einem feinen Jasminduft.

Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch mit weißen Blüten. Foto: MarinoDenisenko
Im Aussehen ist er exquisit, in der Pflege hingegen anspruchslos: der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch. [Foto: AdobeStock_MarinoDenisenko]

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Spätblühende Sträucher für den Halbschatten

Efeu: Ein alter Klassiker

Natürlich gibt es auch spätblühende heimische Sträucher: Viel zu wenig bekannt ist beispielsweise, dass unser heimischer Efeu ein wertvoller Spätblüher für Bienen und Hummeln ist. Seine kleinen, gelbgrünen Blütchen fallen nur wenig auf, bieten aber umso imposantere Mengen Nektar und Pollen bis Mitte Oktober. Wer noch keine alten Pflanzen an Baumveteranen oder Hausfassade hat, pflanzt mit Hedera helix ‚Arborescens‘ robuste, immergrüne und bodendeckende Sträucher, die nicht klettern und schon in jungen Jahren blühen. Ein Efeu fühlt sich in der Sonne und im Schatten wohl.

Fingerstrauch: Spätblühendes Gehölz mit überschaulicher Wuchshöhe

Fingersträucher (Dasiphora) sind ebenfalls späte Blüher, die Abwechslung und Farbe in den Garten bringen und mit ihrer Blütenfülle Mensch und Tier Freude bereiten. Die Sortenvielfalt ist sehr groß und die Pflanzen variieren hinsichtlich Höhe und Blütenfarbe, die meisten werden aber nicht höher als 150 Zentimeter. Die kleinen Sträucher sind anspruchslos, wachsen dichtbuschig und blühen außergewöhnlich lange.

Spätblühende Gehölze: Biene an einer gelben Blüte des Fingerstrauchs. Foto: AdobeStock_Flower_Garden
Der Fingerstrauch bringt noch spät im Jahr erfrischende Lichtreflexe in den Garten. [Foto: AdobeStock_Flower_Garden]

Das Spektrum der Blütenfarben umfasst neben den verschiedensten Gelbtönen auch schönes Rot-Orange, Rosa und reines Weiß. Leuchtendes Weiß bietet zum Beispiel der Fingerstrauch ‘Abbotswood’ (Potentilla fruticosa) an sonnigen Standorten. Alte Exemplare bilden bis Oktober viele Blüten aus.

Extra: Spätblühende, insektenfreundliche Sträucher in Blau

Eine ganz andere Farbe bringen einige spätblühende Gehölze wie Sorten der Säckelblumen (Ceanothus) und Blaurauten (Perovskia) in den Garten. Sie blühen spät im Jahr in unterschiedlichen Blaunuancen. Diese hübschen und zierlichen Gehölze sind allerdings etwas frostempfindlich, so dass es sinnvoll ist, sich beim Kauf entsprechend beraten zu lassen.

Spätblühende Gehölze – blaublühende Blauraute. Foto: AdobeStock_B.G. Photography
Die filigranen, silbrigen Triebe der Blauraute setzen elegante Akzente im Beet. [Foto: AdobeStock_B.G. Photography]

Wunderschön ist außerdem die bereits genannte Bartblume (Caryopteris clandonensis), von der es verschiedene blaublühende Sorten gibt, die 60 bis 100 Zentimeter hoch werden. Sie sind exzellente Bienenweiden, die sich zudem für große Gefäße eignen. Die alte Heilpflanze Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ebenfalls ein Bienenmagnet. Seine hellvioletten Blüten sind ebenso wie das Laub eine Zierde. Achtung: Nicht alle bienenfreundlichen Sträucher sind auch winterhart. Beim Mönchspfeffer ist beispielsweise ein Winterschutz anzuraten.

Nicht nur Spätsommer und Herbst sind kritische Zeiträume für nahrungssuchende Insekten. Auch im Spätwinter, wenn bereits erste Bienen oder Hummeln unterwegs sind, blüht wenig in den Gärten. Viele Winterblüher sind früh im Jahr dran und können hier unterstützen.

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