Die Weihnachtstradition, einen Baum über die Festtage aufzustellen und festlich zu schmücken, hat ihren Ursprung in einem heidnischen Brauch. Heute ist der Weihnachtsbaum nicht mehr wegzudenken. Sie haben Fragen und wir die Antworten: von der Auswahl über die Pflege bis hin zu den Zweigen, die je nach Art viel zu schade zum Wegwerfen sind.
Die Frage aller Fragen zum Weihnachtsbaum: Welche Konifere hat die längste Haltbarkeit?
Die perfekten Zimmergenossen sind Nordmann-Tanne, Nobilis-Tanne (auch Edel-Tanne genannt) und Colorado-Tanne. Die ersten Nadeln dieser Tannen-Arten fallen erst nach drei Wochen.
Rund zehn Tage Freude gibt’s mit diesen beiden: Douglasie und Blau-Fichte
Besser für den Balkon, denn sie nadelt schnell: die Rot-Fichte
Rustikal mit guter Haltbarkeit: die Schwarz-Kiefer
Die Bäume fürs Fest werden in spezialisierten Christbaumschulen produziert. Dort zieht man sie aus Samen. Douglasiensämlinge etwa stehen zwei Jahre im Saatbeet, bis man sie zum ersten Mal verpflanzt.
Zwei Jahre später werden sie noch einmal verpflanzt oder verschult, wie es die Baumschuler*innen sagen. An ihrem neuen Platz bleiben die Bäume, bis sie die gewünschte Größe erreicht haben, meist acht bis zehn Jahre.
Ein tolles Familienerlebnis: Lange Transportwege sparen Sie ein, wenn Sie sich an Ihr örtliches Forstamt wenden. Nach Absprache können Sie dann in einem bestimmten Waldgebiet selbst Ihren natürlich gewachsenen Baum aussuchen und schlagen.
Tipp: Einige Baumschulen und Waldbesitzer*innen bieten an, dass man auf ihrem Gelände selbst tätig werden darf. Bei Proplanta finden Sie eine Auflistung.
Aber Vorsicht: Es ist strafbar, im Wald Weihnachtsbäume zu schlagen, ohne vorher den oder die Waldbesitzer*in (egal ob privater oder staatlicher Wald) um Erlaubnis zu bitten.
Eine oft gestellte Frage beim Weihnachtsbaum-Kauf ist auch: Wann wurde der Baum geschlagen? Ein guter Frischetest vorm Kauf: Mit der Hand die Nadeln nach hinten Richtung Stamm (also gegen den Strich) streifen. Fallen dann Nadeln herunter, schaut man sich besser nach einem anderen Baum um.
Aufgepasst: Beim Transport auf dem Autodach die Schnittstelle mit Folie verpacken, sonst trocknet der Fahrtwind den Baum schnell aus.
Zu Hause angekommen: Die unteren zwei Zentimeter des Stammes noch einmal abschneiden und den Baum sofort ins Wasser stellen (jetzt sind seine Leitbahnen wieder geöffnet). So kann er sich gut mit Wasser vollsaugen. Dadurch ist er gut gerüstet für den Wohnzimmeraufenthalt. Dann einen oder zwei Tage lang im kühlen Keller oder in der Garage an wärmere Temperaturen gewöhnen, ehe er ins Zimmer kommt.
Gartenwissen jetzt auch als Geschenkabo:
Beschenken Sie Ihre Liebsten oder sich selbst!
Kühl lagern: Je nach Familientradition wird der Christbaum erst am 24. Dezember aufgestellt und geschmückt. Den Baum kauft man aber meist eher. An einem kühlen, aber windgeschützten und schattigen Platz lagert der eingenetzte Baum unbeschadet in einem Eimer Wasser.
Wie entfernt man eigentlich am besten das Netz, in dem der Tannenbaum eng verpackt transportiert wurde? Am einfachsten geht es so: Das Packnetz von unten nach oben aufschneiden, um Zweige und Nadeln zu schonen.
Der Baum sollte ständig im Wasser stehen. Trocknet er einmal aus, schließen sich seine Leitbahnen wieder, und der Stamm muss erneut beschnitten werden. Ein zwei Meter großer Baum benötigt pro Tag etwa zwei Liter Wasser.
Mit der richtigen Pflege bleibt der Weihnachtsbaum lange haltbar. Doch was kann man tun, damit der Weihnachtsbaum länger hält und nicht zu früh die Nadeln wirft? Das sind die wichtigsten Punkte, die dabei zu beachten sind:
Den Baum nicht in die Nähe des Heizkörpers stellen. Dort ist es zu warm und trocken.
Direkt vor Ofen oder Heizung fallen die Nadeln am schnellsten, denn Temperaturen über 20 °C behagen dem Baum nicht.
Ein Weihnachtsbaumständer mit Wasserdepot ist ideal, weil so eine gute Wasserversorgung möglich ist.
Eventuell den Stamm des Weihnachtsbaums noch einmal frisch anschneiden. Möglichst nicht schräg anspitzen, da die fehlende Rinde die Haltbarkeit verkürzt.
Täglich den Wasserstand prüfen und, falls nötig, den Weihnachtsbaum gießen, sprich das Wasser im Ständer auffüllen. Ein Meter Baum verbraucht rund 1 Liter pro Tag.
Nach dem Fest ist auch die Glanzzeit des Weihnachtsbaums vorüber. Wohin jetzt damit?
In Städten gibt es Abholtermine, an denen man die ungeschmückten Bäume an den Straßen ablegen kann. Kleine Städte und Kommunen haben kommunale Sammelstellen. Und manche Gemeinde macht aus dem Weihnachtsbaum-Verbrennen ein Event.
Aber auch im eigenen Garten findet der ausrangierte Baum noch sinnvolle Verwendung. Kleinere und größere Zweige können Sie beispielsweise wunderbar als natürlichen Frostschutz für Ihre Beete umfunktionieren.
Tradition hin oder her: Die Ökobilanz eines Weihnachtsbaum aus konventionellem Anbau ist denkbar schlecht. Dennoch steigen seit dem Jahr 2000 die Verkaufsabsätze – fast 30 Millionen Bäume haben die Deutschen im Jahr 2021 gekauft. Da wird es Zeit, sich nach Alternativen umzusehen. Hier finden Sie Anregungen für nachhaltigere Optionen, zum Beispiel einen Tannenbaum im Topf, den Sie anschließend in den Garten pflanzen: Nachhaltige Alternativen zum Weihnachtsbaum.
Ihnen fehlt noch der passende Baumschmuck? Wir haben für Sie 3 Ideen, wie man den Weihnachtsbaum schmücken kann und Deko-Ideen aus Tannenzapfen.
Wir freuen uns auf Sie!
Das sind die Top-Themen: