Bereits im zweiten Monat des Jahres bieten sich uns einige gärtnerische Aufgaben und Möglichkeiten. Wer nun die ersten milden und trockenen Tage nutzt, um draußen aktiv zu werden, kann die Beete jetzt schon verschönern und die Grundlagen für ein üppiges Gartenjahr legen. Entdecken Sie unsere besten Tipps für den Garten im Februar.
Was im Nutzgarten zu tun ist
Zum Garten im Februar gehört auch das Vorbereiten des Bodens, wenn ein neues Staudenbeet angelegt oder Gehölze gepflanzt werden sollen. Allerdings nur, wenn der Boden nicht mehr gefroren und außerdem genügend abgetrocknet ist. Wann es losgeht, hängt auch von der Bodenart ab: Sandboden trocknet und erwärmt sich schneller, schwerer Lehm braucht dafür deutlich länger. Bleibt er in dicken Klumpen am Stiefel hängen, ist er eindeutig noch zu nass. Eine Bearbeitung in diesem Zustand schadet dann mehr als sie nutzt.
Ansonsten gilt: Den Boden mit Grabegabel oder Sauzahn spatentief lockern, Wurzel- und Unkrautreste sorgfältig entfernen und reifen Kompost, gegebenenfalls auch Sand einmischen. Nun hat der Boden rund vier Wochen Zeit, sich zu setzen.
Der Gemüsegarten im Februar gibt schon einiges her. Frühe Karotten, Radieschen, Knoblauch oder auch unempfindliche Kräuterarten wie Dill, Bohnenkraut oder Petersilie dürfen direkt ins Beet. Auch Dicke Bohnen (Vicia faba) vertragen einige Grade Frost. Daher können die großen Samen schon ab Ende Februar in den Boden. Mit einer Pflanzweite von 15 mal 60 Zentimetern sind sie gut bedient und möchten etwa vier Zentimeter tief ins Erdreich gesteckt werden. Eine Abdeckung mit Vlies beschleunigt die Keimung. Die Bohnen werden dann noch früher blühen und tragen.
Mit der ersten Ernte ist dann meist schon ab Ende Mai zu rechnen. Wer noch zeitiger ernten möchte, sät die Bohnen schon Mitte Februar in Schalen, zum Beispiel im frostfreien bis 10 °C geheizten Frühbeet, aus. Die Jungpflanzen sind mit zehn Zentimeter Größe reif zum Auspflanzen. Das Antreiben der Bohnen ermöglicht einen beachtlichen zeitlichen Vorsprung.
Wichtig: Auch robuste Gemüsearten wie die Dicke Bohne sollte man langsam an das härtere Leben im Freiland gewöhnen.
Nach einigen Jahren lässt die Wüchsigkeit der meisten Rhabarberpflanzen langsam nach. Durch Teilung kann der Rhabarberstock verjüngt werden, um wieder vitaler zu wachsen. Ende Februar bis Anfang März ist ein guter Zeitraum für dieses Vorhaben. Die äußeren Teile des Rhizoms sind besonders gut für die Weiterkultivierung geeignet.
Ausführliche Informationen rund um die Rhabarberkultur finden Sie hier: Rhabarber pflanzen und ernten.
Was im Ziergarten zu tun ist
Auch, wenn es im Februar sehr kalt werden kann, ist der Frühling schon langsam im Kommen: Die Tage werden spürbar länger, einige Stauden und vor allem kleine Zwiebelblumen trotzen der Kälte. Mit dem frühen Pflanzen steigt die Vorfreude auf die kommende Gartensaison noch weiter.
Zweijährige Sommerblumen wie Stockrose, Hornveilchen, Bartnelke oder Island-Mohn werden gewöhnlich von Juni bis Juli ins Frühbeet oder auf Anzuchtbeete direkt ins Freiland gesät und blühen erst im folgenden Jahr. Wer sie dagegen zeitig im Februar oder März auf der hellen Fensterbank vorzieht, kann sich noch im selben Jahr an den Blüten erfreuen. Stockrosen und Bartnelken erreichen dann aber meist nicht ihre gewohnten Ausmaße. Ihre Hauptblüte erscheint im Folgejahr.
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Mit ihren aparten Blütenschalen in Weiß, vielen Rosa- und Rottönen sowie Grüngelb gehören sie zu den elegantesten Erscheinungen des Vorfrühlings. Die Lenzrose (Helleborus orientalis) blüht je nach Sorte zwischen Februar und Mai. Anfang Februar ist darum die Zeit gekommen, die Bühne für ihren großen Auftritt vorzubereiten. Sie liebt humose und leicht kalkhaltige Böden. Als kleine Starthilfe können Sie im Beet ein wenig Kompost rund um die Pflanzen ausbringen. Aber auch als hübsche Topfbepflanzung in einem Gefäß mit Drainage dürfen die Frühlingsboten draußen wachsen.
Ein Unterschied von Lenzrose und Christrose ist ihre leicht abweichende Blütezeit. Inzwischen ist das wintergrüne Laub der weißen Christrose (Helleborus niger) meist ohnehin unansehnlich geworden, teils auch von der Schwarzfleckenkrankheit entstellt. Also weg damit! Schneiden Sie die Blätter der Helleborus-Arten vorsichtig bis knapp über dem Boden zurück.
Wichtig beim Rückschnitt: Keine Blütenknospen beschädigen. Pilzbefallenes Laub außerdem nicht auf den Kompost, sondern in den Restmüll geben.
Im Februar kann die Sonnenstrahlung schon wieder intensiver werden. Unter Pflanzenvliesen, die als Kälteschutz auf den Beeten ausgelegt wurden, wird es dann schnell zu warm. Sind die Temperaturen mild, sollten Sie die Vliese immer wieder lüften. Bei lang anhaltend mildem Wetter kann der Schutz im Februar auch schon entfernt werden. Halten Sie ihn jedoch weiterhin griffbereit, falls Spätfröste drohen.
Auch die ersten Stauden, deren vergilbtes Laub man zum Schutz den Winter über hat stehenlassen, können nun ausgeputzt und zurückgeschnitten werden, wenn sich der Februar mild zeigt.
Was jetzt auf Balkon und Terrasse zu tun ist
Es wirkt wie ein Wunder, wenn die Zwerg-Iris im kahlen Garten im Februar ihre strahlenden, aber zarten Blüten präsentieren. Die bekannteste Art ist die Netzblatt-Iris (Iris reticulata), die in milden Lagen bereits Mitte des Monats blüht. Ihr entströmt ein Vanilleduft, so flüchtig, dass man sie am besten direkt an die Nase hält. In Töpfen und Kübeln, im Beet und im Steingarten lassen die kleinen Zwiebelblumen jetzt schon den Frühling erahnen.
Vorgetriebene Zwerg-Iris als Frühlingsgruß im Topf
Wer im Herbst nicht selbst einige Zwiebelchen in ein Gefäß gesteckt hat, kauft jetzt einfach ein paar vorgetriebene Pflanzen. Mit etwas Moos wird daraus ein stimmungsvolles Frühlingsarrangement. Schenken Sie den kleinen Zwiebelgewächsen auch nach der Blütezeit etwas Aufmerksamkeit, können Sie sie später in den Garten setzen – für das Frühlingserwachen im nächsten Jahr.
Als Begleiter eignen sich Vorfrühlingsblüher wie Schneeglöckchen und Winterling.
Neben Iris reticulata gibt es ähnliche früh blühende Arten und Sorten, die auch klein bleiben und großblütig sind. Zu diesen sogenannten Reticula-Iris gehören unter anderem I. danfordiae, I. histrioides, I. winogradowii sowie all deren Kreuzungen. Übrigens wird diese Gruppe heute meist als eigene Gattung mit dem Namen Iridodyctium geführt, da ihre Vertreter nicht wie andere Arten Rhizome, sondern Zwiebeln ausbilden – ein wesentlicher Unterschied. Die Iris-Hybride ’Katharine Hodgkin’ ist eine Kreuzung aus Iris histrioides und Iris winogradowii. Sie fasziniert mit exotischer Blütenzeichnung. Außerdem ist sie robuster als die meisten Zwerg-Iris-Sorten. Sorten wie diese sind zwar sehr klein, haben jedoch relativ große Blüten.
Sommerblüher, die einer relativ langen Vorkultur bedürfen, können Sie im Februar schon aussäen. Dazu gehören unter anderem Lobelie, Verbene, Leberbalsam, oder Löwenmäulchen. Verwenden Sie für die Aussaat ein möglichst durchlässiges Anzuchtsubstrat, regelmäßig wässern und platzieren Sie die Töpfe möglichst hell und warm. So kann das Saatgut rasch austreiben.
Hat Sie die Gartenvorfreude auch schon wieder gepackt? Dann lesen Sie doch hier gleich weiter: Blumensamen aussäen – Der Start in die Blütensaison. Was bis Ende Februar noch ansteht, lesen Sie außerdem hier: Im Februar nicht vergessen: 3 Gartentipps zum Monatsende.
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