Die Vogelbeere – oder Eberesche – ist ein wunderschönes Gewächs. Ihre farbenfrohen Beeren leuchten im Spätsommer prachtvoll im Garten. Entgegen des allgemeinen Glaubens ist die Vogelbeere für den Menschen nicht giftig. Erfahren Sie hier mehr zum Power-Gewächs in Ihrem Garten.
Vogelbeere – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Die Eberesche, wie die Vogelbeere auch genannt wird, gehört zu der Familie der Rosengewächse. Sie kann – als Strauch oder Baum – bis zu 150 Jahre alt werden.
Die Beeren (orangerot, dunkelrot oder gelb) leuchten im grünen Blattwerk und locken zahlreiche Vögel an. Amsel, Drossel, Mönchsgrasmücke oder Rotkehlchen lieben diesen Baum und ernähren sich mit Vorliebe von den Früchten.
Auch andere Tiere wie Eichhörnchen, Fuchs, Siebenschläfer, verschiedene Mäuse oder Rehe nutzen die Beeren als wichtige Futterquelle. Für Insekten, wie Schmetterlinge, Käfer und verschiedene Fliegenarten ist sie ebenfalls ein hervorragender Baum.
Die Eberesche eignet sich hervorragend als Hausbaum und wächst zehn bis fünfzehn Meter hoch. Die ersten Jahre wachsen sie schnell – das macht sie hervorragend geeignet als Gartenbaum. Durch die kleine Krone gelangt viel Licht.
Die Vogelbeere ist widerstandsfähig, pflegeleicht und wächst auf verschiedenen Böden. Sie verträgt mageren, nährstoffreichen, feuchten oder trockenen Untergrund.
Gärtner pflanzen sie gerne in Stadtgebieten an. Von Mai bis Juni dauert die Blütezeit.
Der Baum blüht mit üppigen, weißen (oder cremefarbenen) leicht duftenden Blüten und dieser Duft lockt dann zahlreiche Insekten an.
Entgegen dem weit verbreitetem Glauben sind die Beeren für den Menschen nicht giftig. Vogelbeeren sind hingegen wahre Gesundheitsbomben, denn sie enthalten extrem viel Vitamin C, Provitamin A oder Antioxidantien.
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Roh schmecken die Beeren In kleinen Mengen. Die Bitterstoffe der frischen Beeren regen den Stoffwechsel sowie die Verdauung an. Sie wirken entwässernd, bei größeren Mengen kann jedoch es zu Magenproblemen kommen. Der bittere Geschmack entsteht durch die Parasorbinsäure. Frost wandelt die Parasorbinsäure um in Sorbinsäure, diese ist gut verträglich.
Kochen hat den gleichen Effekt, denn die Beere wird weniger bitter. Für einen Tee kochen Sie eine Handvoll getrockneter Beeren zehn Minuten mit einem halben Liter Wasser. Die Wirkstoffe sind gut für die Stimmbänder und den Hals.
Kochen Sie aus den wertvollen Vogelbeeren eine köstliche Marmelade. Frieren Sie die Beeren drei bis vier Tage ein, sie werden milder und bekömmlicher.
Eine leckere Marmelade kochen Sie aus einem Kilogramm Früchte, 0,5 Kilogramm Zucker (Gelierzucker ist nicht notwendig), und einer halben Tasse Wasser. Die fertige Marmelade pürieren Sie. Vor allem in der Erkältungszeit sind diese kleinen Vitamin C-Bomben empfehlenswert.
Mit ganzen Früchten schmeckt die Marmelade aus der Vogelbeere hervorragend zu Wildgerichten.
Für Liebhaber feiner Marmeladen: Sorten, wie die Mährische Eberesche (S. aucuparia subsp. edulis) haben deutlich weniger Säure und mehr Zucker. Vor allem in Österreich entsteht aus den Früchten Edelbrand.
Übrigens: Kochen Sie die Früchte der Eberesche auf mit Beifuß, Wermut oder Schafgarbe und Zucker. Das fertige Getränk sieben Sie durch. Fertig ist – mit Mineralwasser aufgegossen – ein erfrischender, anregender und gesunder Aperitiv.