Hecken und Lavendel schneiden, Phlox kappen und Blumensamen sammeln – im August ist Zeit für verschiedene Pflege- und Pflanzarbeiten im Ziergarten.
Bis Ende August werden sommer- und immergrüne Hecken letztmalig in Form gebracht. Wird später geschnitten, reift der Neutrieb vor dem Winter oft nicht mehr richtig aus. Folge sind Frostschäden, die im Frühjahr erst wieder überwachsen werden müssen.
Die ideale Form für Hecken ist das Trapez. Sie sind im Querschnitt unten also breiter als oben. Das sichert insbesondere bei Koniferen, dass alle Partien genug Licht abbekommen und die Gehölze von der Basis her nicht verkahlen.
Motorbetriebene Heckenscheren sind praktisch, doch nicht immer die richtige Wahl: Bei großlaubigen Immergrünen wie Lorbeerkirsche und Stechpalme hinterlassen sie an den Blättern Schnittwunden und damit hässliche braune Ränder. Kürzen Sie die Triebe hier lieber einzeln mit einer Gartenschere ein. Und wählen Sie dazu einen bedeckten Tag, sonst bekommen die schattengewöhnten Blätter im Heckeninneren rasch einen Sonnenbrand.
Frühe Sorten des Hohen Phloxes sind bereits verblüht. Die Stängel jetzt knapp unterhalb der abgeblühten Rispen abschneiden. Das verhindert, dass sich unerwünschte Sämlinge in den Staudenhorsten einnisten.
Bei guter Wasser- und Nährstoffversorgung treiben die verbliebenen Seitenknospen im Anschluss durch und bringen eine schwächere Nachblüte.
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Halbsträucher wie Lavendel verkahlen gern mal von unten her. Sie bilden dann verholzende, wenig austriebswillige Stämmchen. Die belaubte Zone wandert immer weiter nach außen. Schließlich brechen die Sträuchlein auseinander oder treiben nach hartem Frost nicht mehr aus.
Gleich nach der Blüte erhält Lavendel einen leichten Sommerputz: Alle abgeblühten Stiele mitsamt der obersten ein, zwei Blattpaare abschneiden. Die Schere bitte nicht tiefer ansetzen, denn die verbliebenen, belaubten Triebe dienen der mediterranen Pflanze als Winterschutz. Ein zweiter, stärkerer Rückschnitt auf etwa ein Drittel der Wuchshöhe erfolgt erst im folgenden Frühjahr.
Einjährige mit kurzer Entwicklungsdauer und frühem Blühbeginn wie Jungfer im Grünen, Ringelblume, Kornblume, Klatsch-Mohn und Kornrade (Achtung: giftig!) haben bereits Samen angesetzt. Sichern Sie diese für die kommende Saison.
Hübscher Nebeneffekt: Teils lässt sich so die Blütezeit verlängern. Bei polsterförmig wachsenden Arten wie Männertreu und Duft-Steinrich die feinen Samen z.B. über einem Stück Papier ausschütteln, die Pflanzen anschließend komplett um die Hälfte zurückschneiden. Sie treiben dann erneut durch.
Den August verbindet man eher mit Urlaub als mit Pflanzarbeiten dennoch müssen einige Knollen und Zwiebeln schon jetzt in den Boden, allen voran Herbst-Krokusse und Herbstzeitlose. Die blühen nämlich noch im selben Jahr. Dafür sollten sie aber zunächst Fuß fassen können.
Im August ist die Erde noch schön warm, die Knollen wurzeln gut ein. Meist genügt es, einmal anzugießen. Wenn der Boden nicht gerade knochentrocken ist, brauchen Sie nichts weiter zu tun. Herbst-Krokusse an eine warme Stelle in den schütteren Rasensaum setzen. Da können sie in Ruhe verwildern.
Herbstzeitlose wirken am schönsten im lichten Schatten höherer Laubbäume. Herbstzeitlose treiben im Frühjahr großes, hohes Laub und benötigen Platz. Das sollten Sie bei der Standortwahl berücksichtigen.
Sternbergia lutea wird häufig als Goldkrokus bezeichnet, wenngleich sie kein Krokus ist. Doch ihre leuchtend goldgelben Blüten zeigen eine gewisse Ähnlichkeit. Da sie einen warmen, sehr gut durchlässigen Boden verlangt, ist sie für den Steingarten empfehlenswert. Gepflanzt wird auch sie im August, die Blüte folgt im September/Oktober.
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Die Mittagshitze ist groß, Phlox und Sonnenbraut schlappen. Doch wer jetzt wässert, lässt Gießwasser bereits in der Luft verpuffen. Ein weiterer Teil verdampft, sobald es auf den aufgeheizten Boden trifft. Kaltes Leitungswasser, das auf erhitzte Blätter trifft, kann die Pflanzen zudem schocken.
Viel verdunstungsärmer und pflanzenverträglicher gießen Sie in den frühen Morgenstunden auf den noch kühlen Boden. So können sich die Stauden bis zum Mittag richtig vollsaugen und feucht gewordene Blätter abtrocknen.
Möglichst nur in den Wurzelbereich und nicht über die Pflanze gießen. Das gilt besonders fürs Wässern am Abend: Gehen etwa Sonnenhut und Herbstastern mit nassem Laub in die Nacht, drohen Pilze wie Mehltau.
Durch Schnitt lässt sich die Blütenfülle bzw. -größe der mexikanischen Prachtpflanze beeinflussen: Je öfter Sie zur Schere greifen, um Verblühtes auszuputzen und Stiele für die Vase zu schneiden, umso reicher schieben immer neue Knospen nach.
Möchten Sie dagegen Einzelblüten im XXLFormat heranziehen, einfach sämtliche Seitenknospen eines Stiels ausknipsen. Die verbliebene Hauptblüte entwickelt sich dann besonders imposant.
Die Knospen und Blüten Ihrer Dahlien zeigen fein gezackte Fraßschäden? Schuld daran sind Ohrwürmer, die sich gerne zwischen den dichten Blütenblättern verstecken. Die Tiere gelten zwar als Nützlinge, da sie reichlich Blattläuse vertilgen. Doch gerade während Trockenzeiten naschen sie gern auch mal saftiges Pflanzengewebe.
Bieten Sie den nachtaktiven Tieren alternative Schlupfwinkel an, z. B. mit Stroh oder Holzwolle gefüllte, umgedrehte Tontöpfe (oder ausrangierte Kindergummistiefel). Diese „Fallen“ dann regelmäßig über einem Eimer ausklopfen und die Ohrwürmer umsiedeln.
Eremurus-Arten sind nicht nur in ihrer Erscheinung Achtung gebietend. Auch in der Kultur verlangen sie Aufmerksamkeit.
Beheimatet in sonnigen, trockenen Hochebenen und Grassteppen, leiden die Stauden hierzulande vor allem unter Nässe, besonders während der Wintermonate.
Grundvoraussetzung fürs Gedeihen ist daher ein tiefgründiger, gut durchlässiger Boden. Gepflanzt werden Steppenkerzen ab August, damit sie im noch warmen Erdreich gut einwurzeln.
Das Laub der Steppenkerzen vergilbt bereits zur Blütezeit. Daher am besten in zweiter Reihe platzieren, hinter mittelhohen Sonnenanbetern wie Ochsenzunge, Steppen-Salbei, Färber-Kamille, Bart-Iris, Fackellilie und Gräsern.
Vorsichtig pflanzen
Die blüht zwar erst im kommenden Jahr, muss vor dem Winter aber noch einen Blattschopf
ausbilden. Als alte Bauerngartenpflanze steht sie gern an warmer, windgeschützter Stelle mitten zwischen Blumen und Gemüse in nahrhaftem, lockerem Boden.
Ringelblumen, Schmuckkörbchen, Zinnien – wer beim Gartengang stets die Schere zur Hand hat und Verblühtes immer wieder ausschneidet, hat dauerhaft mehr von seinen Sommerblumen: Bis in den Herbst hinein schieben sie neue Knospen nach. Stockt die Blühfreude dennoch, hilft ein kräftiger Schluck Flüssigdünger oder Brennnesseljauche.
Was viele beim Pflanzen falsch machen: Sie wird zu tief gesetzt. Im Gegensatz zu anderen Lilien will die Madonnenlilie nur ganz flach in den Boden, so dass gerade mal ein bis zwei Fingerbreit Erde über ihrer „Nase“ liegen.
Bernd Schober(www.der-blumenzwiebelversand.de)
• Rosen: Damit öfterblühende Rosen bis zum Herbst durchhalten, Verblühtes bis zum ersten voll entwickelten Blatt zurückschneiden. Das sind Blätter mit fünf Fiederblättchen.
• Stauden ausputzen: Schneiden Sie bei Sonnenbraut, Mädchenauge, Stauden-Sonnenblume, Sonnenhut, Spornblume, Kaukasus-Skabiose und Färber-Kamille verdorrte Blüten regelmäßig aus. So lässt sich die Blütezeit um Wochen verlängern. Unerwünschte Selbstaussaat wird verhindert.
• Edeldisteln trocknen: Damit Mannstreu (Eryngium) und Kugeldisteln (Echinops) ihre, je nach Sorte, metallisch blaue oder silbergraue Farbe behalten, rechtzeitig schneiden, sobald sich erste Blüten öffnen. Die Stängel kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort aufhängen.
• Einjährige Sommerblumen, die nicht mehr richtig blühen wollen, erhalten noch mal eine Portion Flüssigdünger.
• Verwelkte Rispen des Sommerflieders entfernen. Dann blüht der Schmetterlingsmagnet lückenlos weiter.
• Ab Mitte/Ende August Koniferen und immergrüne Laubgehölze pflanzen bzw. umsetzen. In den folgenden Wochen wiederholt gründlich wässern.
• Vorgezogene Zweijährige an ihrem endgültigen Standort auspflanzen.
• Dahlien bei Trockenheit durchdringend direkt in den Wurzelbereich gießen.
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