Frischer geht es nicht – Obst und Gemüse direkt aus dem eigenen Garten. Nicht nur deshalb ist Urban Gardening für Kinder und ihre Eltern so interessant. Kinder können dabei die ersten Erfahrungen mit Pflanzen und Nützlingen sammeln. Außerdem lernen sie viel über Zusammenhänge in der Natur und, ganz nebenbei, auch mehr über Lebensmittel und gesunde Ernährung.
Sieht ein Kind, wie etwas wächst, hat es auch Freude daran, etwas zu probieren. So lassen sich beim Urban Gardening mit Kindern zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Kinder, die sonst nur ungern Obst oder Gemüse essen, können das selbst gezogene Obst oder Gemüse probieren. Sie erleben, wie toll es schmeckt, und sie können die Freude an der Gartenarbeit entdecken. Außerdem lernen Kinder in der Stadt viel über die Zusammenhänge in der Natur.
Urban Gardening ist für Kinder eine Möglichkeit, Erfahrungen beim Selbermachen und Recyceln zu sammeln. Das Gärtnern in der Stadt beginnt mit den geeigneten Pflanzgefäßen. Sie dürfen nicht viel Platz beanspruchen, sollten wenig kosten und die Umwelt schonen. Das ist zum Beispiel mit Euro-Paletten möglich, aus denen Hochbeete entstehen. Das Internet bietet Anleitungen zum Selberbauen. Wenig Platz auf dem Balkon oder der Terrasse? Dann sind mit Erde befüllte Euro-Paletten eine Pflanzhilfe für das vertikale Gärtnern.
Zerschnitten und mit Löchern versehen, sind leere PET-Flaschen Gefäße zum Pflanzen von Küchenkräutern wie Oregano, Basilikum und Bohnenkraut oder für Blumen. Aus dem oberen Bereich der zerschnittenen Flaschen kann eine Bewässerungshilfe oder eine Frostschutzhaube gebaut werden. Tetra-Packs für Milch oder Saft eignen sich ebenfalls als Pflanzgefäße für Kräuter. Weil sie eng aneinandergereiht werden können, brauchen sie nur wenig Platz.
Urban Gardening für Kinder heißt auch, kreativ zu sein. Mit einfachen und preiswerten Pflanzgefäßen auf engem Raum beginnt die Aussaat. Eierpackungen sind ideal: Mit Erde gefüllt und auf die Fensterbank gestellt, eignet sich der Deckel gut für die Aussaat von Kräutern oder Gemüse. Sind die Samen gekeimt, wird der untere Teil der Eierverpackung mit Erde befüllt und zum Pikieren der Jungpflanzen genutzt. Kinder können außerdem miterleben, wie etwas wächst, wenn sie ihre Jungpflanzen heranziehen.
Kinder sammeln beim Urban Gardening auch erste Erfahrungen mit Obstgehölzen. Johannisbeeren oder Stachelbeeren schmecken lecker und sind gesund. Sie sind eine weitere gute Idee für das Gärtnern mit Kindern in der Stadt, denn die Pflanzen beanspruchen nicht viel Platz und im Handel sind viele leckere Sorten erhältlich. Es gibt auch Tomatenpflanzen, die eine hohe Toleranz gegen Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule haben und gut auf einem Balkon heranwachsen.
Beim Urban Gardening können Kinder auch ihre handwerklichen Fähigkeiten austesten, zum Beispiel, wenn sie aus Gemüsekisten Gefäße für die Pflanzen bauen. Bei der Anzucht von Pflanzen lernen die kleinen Gärtner, Verantwortung zu übernehmen. Sie erfahren außerdem, dass oft der Grundsatz gilt „Ohne Fleiß kein Preis“, denn Pflanzen müssen bewässert werden. Auch das regelmäßige Unkrautzupfen gehört zur Pflanzenkultur dazu.
Ertragreiche Sorten, die wenig Platz benötigen, bieten Vorrat für die kalte Jahreszeit. So ist beim Urban Gardening für Kinder der Spaß auch nach der Ernte gesichert. Aus Tomaten, die auf dem Balkon geerntet werden, lassen sich Saucen oder Ketchup herstellen oder sie werden im Backofen gedörrt. Und Erdbeerpflanzen oder Johannisbeer- und Stachelbeersträucher tragen leckere Früchte für selbstgemachte Marmelade.
Vielen Kindern macht die Ernte oder das Putzen von Obst oder Gemüse und die spätere Verarbeitung viel Spaß. Dabei werden auch Kinder, die sonst nicht gerne Obst und Gemüse essen, neugierig und probieren, wie etwas schmeckt. So bietet das Urban Gardening für Kinder und ihre Eltern viele Möglichkeiten, beim Gärtnern, Ernten und Genießen gemeinsam mehr über die Natur und auch über unsere Lebensmittel zu lernen.