Grün und üppig oder bunt und fröhlich – ästhetische Ansprüche an die eigene Balkonbepflanzung können sehr divers sein, je nachdem, welche Vorstellungen damit einhergehen. Wer seine ganz persönliche Oase kreieren möchte, sollte sich aber nicht nur am persönlichen Geschmack orientieren. Nur wer sich auch von den vorherrschenden Bedingungen leiten lässt, wird langfristig belohnt. Doch keine Sorge: In jedem Fall gibt es Lösungen – sogar für den Mini-Balkon, der niemals Sonnenlicht sieht. Welche Balkonpflanzen sich je nach Größe, Lage und Jahreszeit für Sie eignen könnten, haben wir in diesem Artikel zusammengetragen.
Natürlich ist zunächst der eigene Geschmack wichtig. Wenn Sie sich nur danach richten, welche Balkonpflanzen für welchen Standort geeignet sind, und sich ausschließlich an den Tipps der Expert*innen orientieren, sind Sie am Ende vielleicht trotzdem unzufrieden. Letztlich soll der Balkon ja auch die eigenen Erwartungen erfüllen. Dennoch ist es wichtig, zu wissen, welche Balkonpflanzen überhaupt infrage kommen. Ob die gewählte Pflanze eine möglicherweise suboptimale Lage lange überleben kann, zum Beispiel bei einem schattigen Standort, muss geklärt sein.
Darüber hinaus sollte der Aufwand, den die Begrünung kosten wird, bereits bei der Planung bedacht werden. Wer viel Zeit in die Pflege seiner Balkonpflanzen stecken kann und möchte, darf auch zu besonders extravaganten Exemplaren greifen, die anspruchsvoll zu pflegen sind und Fachwissen verlangen. Wer dagegen nicht so viel Zeit investieren kann oder will, ist vielleicht mit mehrjährigen und winterfesten Pflanzen für Balkon und Terrasse zufriedener.
Gute Planung ist die halbe Miete
In guten Gärtnereien und Gartencentern haben die Verkäufer*innen viel Fachwissen, um zu einzelnen Balkonpflanzen zu beraten. Um beim Kauf im Zweifel die richtigen Fragen stellen zu können, sollte man sich vorher schon darüber im Klaren sein, wie groß der Balkon ist, wie viel von diesem Platz der Bepflanzung eingeräumt werden soll und in welche Himmelsrichtung er ausgerichtet ist. Es ist auch hilfreich, schon zu Beginn der Planung zu überlegen, welche Farben zur Balkondekoration und Gestaltung passen.
Für kleine Balkone ist es besonders wichtig, den Raum optimal zu nutzen. Die eine richtige Taktik gibt es dabei nicht. Denn je nach Prioritäten kann ein kleiner Balkon unterschiedlich ausgestattet werden. Die einen wollen eine Sonnenliege unterbringen und greifen daher auf eine kleinere Auswahl von Balkonpflanzen zurück. Die anderen bevorzugen sehr viele Balkonpflanzen und nehmen gerne in Kauf, wenig Platz für Möbel übrig zu haben. Vielleicht möchten Sie auch eigenes Gemüse anbauen oder Obst anpflanzen, etwa Erdbeeren zum Naschen – dann tut es womöglich ein eigener kleiner Vertikalgarten.
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Wenn Pflanzen Balkon und Terrasse verschönern sollen und viel Platz zur Verfügung steht, sollten nicht nur viele kleine Balkonpflanzen ausgewählt werden, denn oft sehen diese dann etwas verloren aus. Stattdessen eignen sich große Pflanzen für Balkon und Kübel wie beispielsweise Sträucher, die eventuell mit kleineren Pflanzen kombiniert werden.
Die Engelstrompete (Brugmansia) ist ein Favorit unter den Balkonpflanzen. Sie gedeiht am besten an einem halbschattigen Platz und sollte im Sommer vor der direkten Mittagshitze geschützt werden. An warmen Tagen sollte sie sowohl morgens als auch abends durchdringend gegossen werden. Ihre prachtvollen Blütenkelche sind je nach Sorte rosa, weiß, gelb oder orange.
Mit besonderen Blüten besticht auch der immergrüne Zylinderputzer (Callistemon) – leuchtendrote Ähren zeigen sich ab April. Etwas kleiner, aber nicht weniger eindrucksvoll, sind die aus Afrika stammenden Schmucklilien (Agapanthus). Anders als die Engelstrompete vertragen sie auch Trockenheit.
Sehr groß können Olivenbäumchen (Olea europaea) werden, wenn sie ein hohes Alter erreichen. Ist der Kübel groß genug, können sie schon einmal zwei bis drei Meter hoch werden. Als geeignete und große Balkonpflanzen wachsen sie allerdings sehr langsam. Damit die Krone des Bäumchens ihre Form behält, sollten Sie im Juni oder Juli überlange Triebspitzen kürzen, die keine Fruchtansätze tragen.
Auch andere mediterrane Obstbäumchen wie Zitrone (Citrus limon), Orange (Citrus x sinensis) oder Feige (Ficus carica) sind echte Hingucker, wenn sie Früchte tragen. Außerdem kann man sich schon beim Kauf auf die erste Ernte freuen.
Oleander (Nerium oleander) zählt beispielsweise zu den beliebtesten Pflanzen für den Balkon. Manche Exemplare dieser Kübel- und Balkonpflanze werden bis zu zwei Meter hoch. Ab Juni können Sie damit rechnen, dass der Oleander seine leuchtenden Blüten entfaltet. Zeigen sich gelbe Blätter, kann das ein Zeichen für zu wenig Wasser oder Dünger sein.
Mediterrane Kübelpflanzen müssen frostfrei, außerdem kühl und hell, überwintert werden. Für die meisten sind Überwinterungstemperaturen zwischen 0 °C und 10 °C ideal.
So schön die mediterranen Kübelpflanzen auch sind – es gibt auch viele Balkonpflanzen, die nicht nur Schatten und Halbschatten vertragen, sondern sogar ganze Winter mit Schnee und Frost überstehen und mehrere Jahre immer wieder kommen. Wer an seinen Balkonpflanzen ganzjährig Freude haben möchte und mehrjährige Exemplare auswählt, muss nicht jedes Jahr von Neuem viel Zeit und Arbeit in die Pflege und Begrünung seines Balkons investieren. Hier erfahren Sie, welche Balkonpflanzen winterhart sind.
Mehrjährige Balkonpflanzen
Mehrjährige, winterharte Balkonpflanzen wie die Scheinbeere (Gaultheria) können direkt draußen überwintern. Doch weil ihre Wurzeln in einem Gefäß weniger gut geschützt sind als im Gartenboden, kann dann je nach Standort ein Frostschutz für den Wurzelbereich sinnvoll sein.
Zudem sind die meisten Gehölze zwar winterhart, sollten aber in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen Frostschutz erhalten. Sträucher können beispielsweise in luftdurchlässige Materialien wie Vlies oder Jute eingewickelt werden. Handelt es sich um immergrüne Balkonpflanzen, empfiehlt sich zudem ein leichtdurchlässiges Material.
Bei Gehölzen ist außerdem der Wurzelhals empfindlich. Gerade veredelte Mini-Obstbäumchen oder Rosen sind dankbar, wenn Sie die Erde um die Strauchbasis anhäufeln.
Tipp: Eine wichtige Grundvoraussetzung, gerade auch im Winter, sind Gefäße mit einem oder mehreren Abflusslöchern. Nur so kann das überschüssige Wasser abfließen und es besteht keine Fäulnisgefahr. Auch Drainagen aus Blähton, grobem Kies oder Tonscherben können hier hilfreich sein.
Welche Balkonpflanzen können viel Sonne vertragen? Sollten Sie nach Pflanzen für Südbalkon und ganztägig sonnige Standorte suchen, haben Sie Glück. Einige Balkonpflanzen können gar nicht genug Sonne abbekommen und brauchen extrem viel Licht und Wärme – so zum Beispiel die Kapmargeriten (Osteospermum) oder die Blauen Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia).
Auch Geranien gehören zu den Sonnenanbetern. Und ihr Wuchs bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten, denn es gibt die Balkonpflanzen hängend und aufrecht wachsend. Zudem sind Geranien sehr unkomplizierte Balkonpflanzen, die mit jedem Jahr mehr Freude bereiten, da sie mit ihrem üppigen Flor ganze Fassaden verzieren können.
Halbsträucher wie Lavendel (Lavandula angustifolia) und Rosmarin (Salvia rosmarinus), die man auch häufig in den Küstenregionen Portugals oder der Toskana vorfindet, vertragen die Hitze ebenfalls gut. Ihr schöner Nebeneffekt ist der angenehme Geruch, den diese Balkonkräuter im Sommer auf Balkon und Terrasse verbreiten.
Mögen es Ihre Balkonpflanzen sonnig und benötigen viel Wasser, können Sie auf große Gefäße setzen. So sparen Sie Zeit, denn die Pflanzen müssen weniger häufig gegossen werden. Noch besser sind Wasserspeicherkästen, die ein eingebautes Wasserreservoir haben. Sie tragen so dazu bei, dass man die Pflanzen nicht so häufig wässern muss – und mehr Zeit zum Entspannen bleibt.
Pflanzen für den Südbalkon
Ideale Balkonpflanzen für die Nordfassade sind mehrjährige Pflanzen und kleine Gehölze. Die Fuchsie (Fuchsia) ist eine der großen Überlebenskünstlerinnen: Wenn andere Balkonpflanzen die Blätter hängen oder gar fallen lassen, blüht sie weiterhin und gibt sich selbst mit vollem Schatten zufrieden. Wir möchten Ihnen zeigen, wie viele Balkonpflanzen Schatten und Halbschatten bevorzugen, denn auch ohne volle Sonne wird es nicht langweilig auf dem Balkon.
In Töpfen und Kästen fühlen sich außerdem Fleißige Lieschen (Impatiens walleriana), Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida) oder Schneeflockenblumen (Sutera cordata) wohl. Ihre Blüten können schattige Plätze verschönern. Im Halbschatten können Sie auch Balkonpflanzen wie Sternblumen (Isotoma axillaris), Leberbalsam (Ageratum houstonianum) oder Männertreu (Lobelia erinus) verwenden.
Genannte Blütenpflanzen lassen sich auch sehr gut mit mehrjährigen Pflanzen kombinieren. Gerade Farne (z.B. Asplenium scolopendrium und Polypodium vulgare) oder Bambus (Fargesia), aber auch der Buchsbaum (Buxus sempervirens), können zwischen die vielen Farbtupfer etwas Ruhe in das Gesamtbild bringen.
Tipp: Für die Fassade eines Balkons im Schatten oder Halbschatten kann eine helle und lichtreflektierende Farbe hilfreich sein. So kann man das Maximum aus den schlechten Lichtverhältnissen herausholen.
Pflanzen für schattige Balkone
Wer Gutes für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten tun möchte, kann auch auf bienenfreundliche Balkonpflanzen zurückgreifen. Es gibt eine Vielzahl hübscher Blüher für Balkon und Terrasse, mit denen Sie die Insektenwelt aktiv unterstützen können. Gerade gern gesehene Gäste wie brummende Honig- und Wildbienen sowie plüschige Hummeln sind als Bestäuber von großem Wert.
Bienenfreundliche Balkonblumen
Weitere Tipps zur Unterstützung von Bienen und Co. auf Balkon und Terrasse finden Sie übrigens in unserem Beitrag zum Thema.
Sie möchten nun direkt loslegen und neue Balkonpflanzen kaufen? Weitere Infos sowie Wissenswertes über schattenliebende Begonien, Kräuter für den Südbalkon wie Thymian oder Salbei und über den beliebten mediterranen Lavendel finden Sie ebenfalls bei uns.
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