Die richtige Blumenerde bildet die Basis für einen guten Pflanzenwachstum. Hier kommen die Antworten auf wichtige Fragen.
Universalerden, meist als Blumenerde bezeichnet, können für die meisten Topf-, Zimmer- Kübel- und Balkonpflanzen verwendet werden.
Hungrige Pflanzen wie Tomaten, Zucchini oder dicht bepflanzte Balkonkästen verbrauchen die enthaltenen Nährstoffvorräte mitunter schneller.
Spezialerden werden eingesetzt, wenn ein zu hoher Nährstoffgehalt schaden könnte oder ein spezieller pH-Wert benötigt wird.
Langsam wachsende und genügsame Pflanzenarten wie Orchideen oder Kakteen kommen mit weniger Nährstoffen aus. Sie würden sonst zu stark wachsen, weniger blühen oder krankheitsanfälliger werden. Die Wurzeln von Jungpflanzen sind empfindlich gegen Überdüngung und können verbrennen. Und sie bilden in fettem Substrat nur ein schwaches Wurzelsystem.
Orchideen-, Kräuter-, Aussaat-, oder Kakteenerde enthalten nur halb so viel Dünger wie herkömmliche Blumenerde. Deshalb für diese speziellen Pflanzen die passende Blumenerde kaufen.
Der pH-Wert (Säuregrad) der meisten Substrate liegt im leicht sauren bis neutralen Bereich, etwa bei 6,5. Nur Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Kamelien, Lavendelheide (Pieris), Eriken, Topfazaleen, Gardenien, Heidelbeeren, Preiselbeeren und Cranberrys benötigen Moorbeet- oder Rhododendronerde mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5.
In der Regel sind Substrate für sechs bis acht Wochen vorgedüngt. Der Dünger in Jungpflanzenerden ist mitunter früher verbraucht. Markenhersteller haben Blumenerden im Angebot, die Nährstoffe für eine ganze Saison, in der Regel für sechs Monate, enthalten.
Entweder wöchentlich flüssig mit dem Gießwasser düngen oder ein Langzeitdüngergranulat einarbeiten. Die Granulate geben ihre Nährstoffe über etwa sechs Monate kontinuierlich ab. Sie können beim Bepflanzen von Balkonkästen auch gleich zu Beginn beigemischt werden. Mehrjährige Kübelpflanzen schätzen ab dem zweiten Frühjahr eine zusätzliche Düngung.
Substrate für Kübelpflanzen sollen möglichst wenig an Volumen verlieren. Darüber hinaus sollte die Fähigkeit, Nährstoffe und Wasser zu speichern, lange erhalten bleiben. Daher muss auf einen hohen Tonanteil geachtet werden.
Mineralische Inhaltsstoffe in einer Kübelpflanzenerde (Lava oder gebrochener Blähton) verhindern den vorzeitigen Volumenverlust.
Torf ist ein sehr guter Wasserspeicher der gleichzeitig guten Wasserabzug gewährleistet. Zudem ist er meist in Moorbeeterde enthalten, um den gewünschten niedrigen pH-Wert zu erreichen. Unverzichtbar ist er jedoch nicht und aus Umweltschutzgründen sollte auf Torf möglichst verzichtet werden.
Es gibt zunehmend gute torffreie und torfreduzierte Substrate, z. B. von Neudorff, Floragard, frux oder Compo. Hier wird Torf z. B. durch Kompost oder Rindenhumus ersetzt. Sogar torffreie Rhododendronerde ist im Handel.
Reine Kokosfasersubstrate zeichnen sich durch sehr guten Wasserabzug und gute Belüftung der Wurzeln aus. Ideal für die Jungpflanzenanzucht aus Samen oder Stecklingen. Sie trocknen allerdings schneller aus als konventionelle Erde. Als Beimischung in konventioneller Blumenerde verbessert Kokos die Durchlässigkeit für Wasser und Luft.
Auch mineralische Beimischungen wie Perlite, Styropor-Flocken oder Sand verbessern den Wasserabzug und magern die Erde zusätzlich ab. Eine mit reichlich Sand vermischte Blumenerde könnte dann zum Beispiel für Kräuter oder Jungpflanzen verwendet werden.
Das ist möglich, allerdings enthält Kompost häufig keimfähige Unkrautsamen. Zudem können sich Nährstoffgehalt, pH-Wert und Struktur der Erde verändern. Sie sackt beispielsweise leichter zusammen.
Ausgelaugtes Substrat kann kompostiert oder dem Gartenboden beigemischt werden. Es erhöht dort den Humusgehalt.
Gut verschlossen, hält sich Blumenerde mindestens sechs Monate. Allerdings werden enthaltene Stickstoffdünger bei hohen Temperaturen mitunter abgebaut. Sie müssen also früher nachdüngen.
Die Nährstoffe komposthaltiger Bioerden können deutlich schneller verfallen. Diese Substrate daher besser zügig verbrauchen.
Noch ein Grund, die Säcke mit Blumenerde dicht verschlossen aufzubewahren:
Trauermücken haben keine Chance, sich darin zu vermehren.
Kübel- und Zimmerpflanzen werden jährlich umgetopft. Größere Kübelpflanzen brauchen nur alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Einige Pflanzenarten (Oleander, Agapanthus oder Klivie) blühen besser, wenn sie über Jahre etwas beengt im selben Gefäß wachsen. Balkonkästen dagegen werden jährlich mit frischer Erde gefüllt.
Bei großen Kübelpflanzen oder Gehölzen, die im selben Gefäß bleiben sollen, wird das Substrat alle paar Jahre teilweise durch neues ersetzt.
Die feine und schwere Graberde ist als Substrat nicht geeignet. Die Wurzeln würden unter Sauerstoffmangel leiden. Graberde kann jedoch als Bodenverbesserer oberflächlich in den Gartenboden eingearbeitet werden.