Je nachdem, wie schnell die Wurzeln einer Pflanze wachsen, ist nach zwei oder drei Jahren die Zeit für ein größeres Gefäß gekommen. Ein Blick auf den Wurzelballen verrät, ob Sie Ihre Kübelpflanzen umtopfen sollten. Wir erklären Ihnen, wie’s funktioniert.
Jüngere Pflanzen werden jährlich ab März vor dem Neuaustrieb in ein etwas größeres Gefäß gesetzt (Ausnahme Agapanthus: Die Schmucklilie mag es gerne etwas beengt). Ältere Kübelpflanzen können Sie im ein- bis zweijährigen Rhythmus umtopfen. Ist die Erde dicht von feinem Wurzelgeflecht durchzogen oder sind die Wurzeln gar schon ihren Töpfen entwachsen, wird es höchste Zeit. Andernfalls kommt es bald zu Kümmerwuchs und mickriger Blüte.
Je dichter die Wurzeln wachsen, umso weniger Substrat befindet sich noch im Topf. Für die Pflanze bedeutet dies, dass ihr kein Wasser- und Nährstoffspeicher mehr zur Verfügung steht und sie sich nicht mehr weiterentwickeln kann. Wenn die beengten Wurzeln keinen Platz mehr finden, kommt es oftmals auch zu einem Rundwuchs: Sie wachsen so lange rundherum an der Topfwand entlang, bis die Pflanze sich quasi selbst einschnürt. So kann auch Sauerstoffmangel zum Problem werden.
Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen. Nach der winterlichen Ruhephase ist das Frühjahr für die meisten Pflanzen der Auftakt zur neuen Vegetationsperiode, in dieser Jahreszeit sind die Wurzeln darum für frische Erde und mehr Geräumigkeit besonders dankbar. An kräftigem Wachstum und sattem Grün wird man ihnen die Frühlingskur schon bald ansehen.
Frühjahr verpasst?
Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist zwar das Frühjahr, aber auch im Sommer können Sie Ihre Kübelpflanzen noch umtopfen, wenn Sie anschließend gründlich gießen. Gerade auch, wenn ein Ungleichgewicht zwischen geringem Topfvolumen und ausladendem Spross der Pflanze besteht, sollten Sie nicht noch bis zum nächsten Jahr warten.
Wenn Sie Ihre Kübelpflanzen im Frühjahr umtopfen, bietet es sich auch an, obenrum etwas zu stutzen. Vor dem Neuaustrieb lassen sich Kübelpflanzen wieder in Form bringen oder verjüngen. Schneiden Sie alle kranken und vertrockneten Triebe aus. Auch nach innen wachsende oder sich kreuzende Zweige entfernen sowie blasse, weiche Geiltriebe stark einkürzen. Sie sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge, und sie sind dem intensiven Sonnenlicht und Wind draußen ohnehin nicht gewachsen.
Für einen buschigen, kompakten Wuchs dann alle aus der Krone ragenden Triebe beherzt zurückschneiden. Das fördert die Verzweigung. Bei vergreisten, blühfaul gewordenen oder zu groß geratenen Exemplaren nimmt man zudem einige der ältesten Triebe vollständig heraus.
Sonderfall Oleander: Hier empfiehlt es sich, überlange, verkahlte Triebe um mindestens die Hälfte einzukürzen, den Rest aber unbeschnitten zu lassen, um die Blüte nicht zu gefährden. Kletterpflanzen wie Passionsblume oder Mandevilla jährlich stark auslichten und einkürzen. Sonst bildet sich bald ein unübersichtliches Gewirr alter Triebe.
Nach dem Umtopfen der Kübelpflanzen versprühen die Pflanzen wieder neue Energie und danken mit frischem Grün. Mit beginnendem Austrieb brauchen die Pflanzen aber auch wieder mehr Pflege – genauer gesagt: Wasser. Doch Vorsicht, denn im kühlen Winterquartier kann stehende Nässe großen Schaden anrichten! Besonders solche Arten, die ihr Laub teilweise oder ganz abgeworfen haben, sollten mit viel Fingerspitzengefühl gegossen werden, und das wortwörtlich. Erfühlen Sie den Feuchtegehalt des Substrats mit den Fingern. Sie sind zuverlässige Sensoren.
Es gilt: Je dunkler und kühler der Standort, desto weniger wird gegossen. Lassen Sie das Substrat zudem vor jedem erneuten Griff zur Kanne stets gut abtrocknen. Pflanzen in hellen und wärmeren Winterquartieren, zum Beispiel im Wintergarten oder verglasten Treppenhaus, wollen jetzt entsprechend mehr Wasser.
Während des Umtopfens der Kübelpflanzen werden sie auch gesundheitlich unter die Lupe genommen. Ein Winterquartier macht mitunter Probleme. Bei Wärme und trockener Luft fühlen sich zum Beispiel Spinnmilben pudelwohl. Auch Schild- und Wollläuse, Weiße Fliegen und Thripse treten oft auf. Sie werden hier nicht durch natürliche Feinde, Frost, Regen oder ähnliches in Schach gehalten. Regelmäßige Kontrollen helfen, einen Befall frühzeitig zu entdecken. Nehmen Sie besonders die Triebspitzen und Blattunterseiten unter die Lupe.
Weißen Fliegen und Thripsen kommen Sie auch mit Gelb- bzw. Blautafeln auf die Spur. Die Bekämpfung sollte umgehend erfolgen – durch Abstreifen, den Einsatz von Nützlingen oder schlussendlich geeigneten Pflanzenschutzmitteln. Zu hohe Luftfeuchte und stehende Luft fördern Schadpilze, darum an milden Tagen ab und zu durchlüften.
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