Sommer und Sonne gehören für uns einfach zusammen. Doch Sonnenschein und hohe Temperaturen haben leider auch ihre Schattenseiten. Denn ein Übermaß davon birgt gesundheitliche Gefahren – nicht nur für den Menschen, sondern auch für Hunde. Dann ist schnelle Abkühlung gefragt. Wir haben Tipps und Zubehör gesammelt, mit denen Tierhalter ihren Vierbeinern an heißen Tagen Erfrischung verschaffen können.
Hunde abkühlen – Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Während wir unsere Körpertemperatur durch Schwitzen regulieren, können Hunde ihren Wärmehaushalt vorwiegend nur übers Hecheln steuern. Die „Wasserratten“ unter ihnen schätzen auch eine Abkühlung im Wasser. Um das Trocknen bzw. die anschließende Fellpflege zu erleichtern, sollte man bei sehr lang- und dichtfelligen Hunderassen im Sommer über eine Fellschur nachdenken. Das beeinträchtigt zwar das rassetypische Aussehen, erleichtert aber gerade den Tieren, die ursprünglich in kühleren (Berg-)Regionen heimisch sind, gut über den Sommer zu kommen, z. B. Neufundländern, Berner Sennenhunden und anderen Hütehunden. Eine professionelle Schur übernehmen Tierärzte oder Hundefriseure. Wer es sich selbst zutraut, sollte über einen leistungsfähigen und dabei möglichst geräuscharmen Scherapparat verfügen.
Alle Zimmer werden morgens gut durchgelüftet und dann abgedunkelt. Gibt es auf Balkon, Terrasse oder im Garten nur wenige Schattenplätze, bieten Haustier-Tipis mit abwaschbaren Matten kühlenden Unterschlupf für kleine Hunde. Hundehalter planen den Gassigang möglichst in den Morgen- und Abendstunden ein. Lässt sich die Mittagszeit nicht vermeiden, empfiehlt sich eine Route durch schattige Parks oder ans Wasser.
Hier sollten verantwortungsvolle Tierhalter – nicht nur bei hochsommerlichen Temperaturen – genügend Trinkpausen einplanen. Somit kann sich der Hund abkühlen und auch den Durst stillen. Dafür gibt es praktische Reise-Trinkflaschen mit ausklappbarem Trinkgefäß oder faltbare Varianten. Auch daheim ist es wichtig, immer frisches Wasser im Napf bereitzustellen. Damit Trinkwasser wie auch Futter möglichst lange kühl und frisch bleiben, hält der Handel per Kühlakku temperierbare Futtergefäße bereit.
Wichtiges Tabu: Lassen Sie Ihr Haustier keinesfalls bei hohen Temperaturen bzw. praller Sonne im Auto, auch nicht bei leicht geöffnetem Fenster oder nur für kurze Zeit. Denn der Innenraum heizt sich binnen kürzester Zeit auf, was zu Herz- und Kreislaufstörungen, ja sogar zum Tod des Tieres führen kann.
Wollen sich Vierbeiner bei heißem Wetter lieber ausruhen, ist dies auf einer Kühlmatte oder in einem Kühlbett möglich. Gelgefüllte Polster geben wohltuende Kühle ab – und das ganz ohne Strom oder Vorkühlen. Die Gelfüllung wird durch Druck aktiviert, kühlt das Tier herunter und schützt so vor Überhitzung. Sobald die Kühlwirkung nachlässt, wird die Unterlage an einem schattigen Platz gelagert und ist nach etwa 15 min wieder einsatzbereit. Dieser Vorgang lässt sich beliebig oft wiederholen. Einen ähnlichen Effekt besitzen Kühlhalsbänder. Eine weitere Möglichkeit sind Kühlwesten, die Sie nur in Wasser eintauchen und auswringen müssen. Nach dem Anlegen kühlen sie Rücken und Brustkorb des Vierbeiners. Allerdings sollte das Wasser nicht zu kalt sein, weil sich das Tier eine Erkältung zuziehen oder Nierenprobleme bekommen kann. Die Westen gibt es in unterschiedlichen Größen. Ihr Zoofachhändler vor Ort wie auch Internetportale zeigen, welche Weste zum jeweiligen Hund passt und wie man richtig „Maß nimmt“.
Fellnasen lieben übrigens auch eine Erfrischung von innen, denn auch so können sich Hunde etwas abkühlen. So können Sie Hunden gefrorene Eiswürfel anbieten, die sie genüsslich abschlecken. Oder Sie bieten kleine Happen Hundefutter an, das ganz nach Belieben gefroren bzw. angetaut abgeschleckt oder aufgetaut komplett verputzt wird. Hin und wieder dürfen Sie Ihren Vierbeiner sogar mit einem speziellen Hundeeis aus dem Zoohandel verwöhnen. Fragen Sie bei Vierbeinern mit empfindlichem Magen im Zweifelsfall Ihren Tierarzt, bevor Sie gekühltes Futter anbieten.
Um Fellfreunden die größte Hitze erträglicher zu machen, lassen sich spezielle Hundepools im Garten aufstellen. Beim Kauf sollten Sie – je nach Rasse des Hundes – auf die passende Größe und robustes Material achten. Ein rutschfester Boden gibt dem Tier Sicherheit beim Planschen. Erfrischenden Spielspaß bieten auch besondere Wasserfontänen aus dem Fachhandel. Diese Springbrunnen für Hunde sind mit wenigen Handgriffen an den Gartenschlauch montierbar. Sie regen gleichzeitig den Spieltrieb an, denn das Wasser spritzt nur dann, wenn es mit seiner Pfote das Pedal drückt. Ebenso spielerisch geht es auch mit einem Kühlknochen oder -ball zu, die mit Wasser gefüllt werden. Kaut der Hund auf seinem Spielzeug, entweicht das Wasser durch kleine Löcher und bietet eine Abkühlung für Hunde. Andere Modelle sind luftgefüllt bzw. so leicht, dass sie im Wasser nicht untergehen – perfekt zum Apportieren an See oder Bach.
Unvermeidlich bei großer Hitze und Wassernähe ist wohl eine Mückenplage. Um Ihren Fellfreund davor zu schützen, können Sie ihm mit einer speziellen Weste bzw. einem Hundebett Gutes tun. Diese sind zur Abwehr von Mücken, Zecken, Fliegen, Ameisen und Flöhen mit dem geruchlosen Wirkstoff Permethrin versehen. So stellen Sie für Ihren Liebling einen wirksamen Schutz (je Anbieter bis zu 25 Wäschen) gegen die Plagegeister her.
Auch wenn es so scheint, als seien Hunde bestens durch ihr dichtes Fell geschützt, auch sie können einen UV-Schutz vertragen. Sonnenschutz hilft besonders Hunden mit dünnem bzw. hellem Fell und empfindlicher Haut sowie rosa Nasen, keinen Sonnenbrand zu erleiden. Besonders an schwach behaarten Hautpartien wie an Ohrrändern, Innenschenkeln oder dem Nasenspiegel beugt das Auftragen von spezieller Hunde-Sonnencreme Hautschäden vor. Die perfekte Sonnencreme für empfindliche Hundehaut sollte frei von Alkohol, Emulgatoren, Silikonen, sulfathaltigen Tensiden, Mineralölen sowie synthetischen Farb- und Duftstoffen sein – sogar wasserfeste Hundecremes sind erhältlich.
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