Jeder sehnt sich ab und an nach kühlem Schatten – und es gibt mehr geeignete Kandidaten als gedacht! Wir stellen Ihnen kleine Bäume für den Garten vor, die nicht nur Schatten spenden, sondern auch andere Vorzüge mitbringen.
Während der hohen Temperaturen im vielerorts heißen, sonnigen Sommer ist jeder für eine Verschnaufpause im Kühlen dankbar. Wer in solch einem Fall einen kleinen Baum für den Garten besitzt, darf sich glücklich schätzen, denn dort ließ es sich am besten im Baumschatten aushalten. Selbst unter Markise und Sonnenschirm staute sich schon innerhalb kürzester Zeit die Hitze. Ein guter Grund, auch in kleinen Gärten auf schattenspendende Bäume zu setzen.
Das Sortiment geeigneter kleiner Gehölze ist sogar größer als gedacht. Als Erstes sollten Sie sich über die Kronenbreite informieren, die Ihr Wunschbaum im Alter erreichen wird, nur die sagt etwas über dessen tatsächlichen Platzbedarf aus. Dann kommt auch die Kronenform ins Spiel. Kleine, schlanke, säulenförmige Bäume beanspruchen zwar wenig Platz, eignen sich jedoch kaum als Schattenspender für den Garten.
Für kleinere Gärten empfehlen sich langsam wachsende Bäume wie Kugelbäume. Schön kompakt bleiben zum Beispiel Kugel-Steppen-Kirsche (Prunus fruticosa ‘Globosa’, bis 3 m) und Kugel-Sumpfeiche (Quercus palustris ‘Green Dwarf’, bis 2 m), die werfen dafür aber auch nicht viel Schatten.
Mehr als einen Schattensitzplatz bietet die Schnee-Felsenbirne (Amelanchier arborea ‘Robin Hill’). Für sie muss man allerdings etwas mehr Platz einplanen, ihre erst eiförmige, später rundliche Krone kann bis 5 m breit werden.
Kugel-Ahorn (Acer platanoides ‘Globosum’) und Kugel-Robinie (Robiniapseudoacacia ‘Umbraculifera’), benötigen sogar mehr Platz, denn im Alter gehen die Kugeln in die Breite und werden immer flacher. Ein starker Rückschnitt, alle paar Jahre im Spätwinter, hält ihre Form gartentauglich. Dagegen bleibt die Krone des Kugel-Amberbaums (Liquidambar styraciflua ‘Gumball’) auch ohne Schnittmaßnahmen schön rund.
Breite Baumformen eignen sich, um Sitzplatz oder Buddelkasten zu beschatten. Am gängigsten ist wohl die Dach-Platane (Platanus x hispanica). Das Sortiment der Baumschulen ist aber weitaus größer. Es gibt unter anderem dachförmig gezogene Linden, Weidenblättrige Birnen, Zieräpfel und Blutpflaumen. Jedoch dürfen Sie die formierten Bäume nicht sich selbst überlassen. Zweimal im Jahr sollten Sie sie die kleinen Bäume schneiden – die Breite des grünen Dachs für den Garten liegt in Ihrer Hand.
Die pflegeleichte Alternative sind von Natur aus schirmähnlich wachsende Gehölze. Dazu gehören Großsträucher, die breit ausladend wachsen wie Japanischer Blumen-Hartriegel, Haselnuss, Eisenholzbaum oder Rhododendron ‘Roseum Elegans’. Um darunter sitzen zu können, astet man solche Gehölze meist auf.
Für kühlen Schatten und Romantikflair im Garten sorgen kleine Bäume mit Hängekronen wie Trauerbirke (Betula pendula ‘Youngii’) und Blut-Gleditschie (Gleditsia triacanthos ‘Rubylace’).
Auch Obst- und Zierobst-Bäume, die freilich pflegeintensiver sind, kommen als Schattenspender für den Garten infrage. Die bieten Ihnen aber zusätzlich Blütenpracht und leckere oder dekorative Früchte. Am besten lassen Sie sich in einer Obstbaumschule beraten. Dort gibt es für jeden Garten Sorten mit passender Wuchsgröße. Zudem kann diese während ohnehin anstehender Schnittmaßnahmen in gewissem Maß reguliert werden.
Ein weiterer Aspekt bei der Auswahl Ihres Schattenspenders ist der ihm zugedachte Standort. Soll der kleine Baum nahe am Haus stehen, um zum Beispiel die Terrasse zu beschatten, raten wir zu einer Art oder Sorte, die in voll belaubtem Zustand noch ausreichend Licht durchlässt, sodass an den Garten angrenzende Zimmer nicht völlig im Dunkeln liegen. Geeignet sind Bäume mit lockerer, lichter Krone und feinem Laub wie die Felsenbirne (Amelanchier laevis ‘Ballerina’).
Wer etwas mehr Platz hat, für den kommt vielleicht sogar der Schlafbaum (Albizia julibrissin) infrage. Namensgebend sind seine filigranen, robinienähnlichen Blätter, die sich bei Dunkelheit oder Trockenheit zusammenfalten. Dem Klimawandel geschuldet, gedeiht der exotische Baum mit der flach gewölbten Krone in vielen Gegenden mittlerweile ausgepflanzt im Garten.
Ist das Gehölz für einen Platz abseits des Hauses vorgesehen, empfehlen sich auch dicht belaubte Arten und Sorten mit kompakten Kronen, die sehr tiefe Schatten werfen, wie der schon erwähnte Kugel-Trompetenbaum.
Mitinhaber von Kordes Jungpflanzen, immer auf der Suche nach Gehölzneuheiten, kennt sich auch mit kleinen Schattenspendern aus.
Die Erlenblättrige Felsenbirne (Amelanchier alnifolia) ‘Greatberry Garden’, ist eine neue, bis 3 m hoch werdenden Sorte, die Ihnen sowohl im Sommer leckere Früchte beschert, dazu als Bienenweide und Vogelnährgehölz dient und auch noch äußerst pflegeleicht und robust ist.
Tatsächlich gibt es mehrstämmige Gehölze wie Felsenbirne, Eisenholzbaum und Blasenbaum, deren Kronen erst breit-rundlich, im Alter dann eher schirmförmig ausgeprägt sind. Astet man solche Gehölze auf – denn oft verkahlen sie mit den Jahren von unten – wird deren schirmförmige Wuchsform noch einmal gefördert. Solche kleinen Bäume sind eine sehr schöne Sonnenschirmalternative für den Garten.
Auch der Essigbaum (Rhus typhina) ‘Tiger Eyes’ bildet im Alter eine schirmförmige Krone. Sein tief geschlitztes Laub, dass erst frischgrün, dann goldgelb und im Herbst leuchtend orange bis scharlachrot gefärbt ist, macht den Baum zum absoluten Hingucker im Garten. Dazu ist er unempfindlich gegenüber Nässe und Trockenheit.
CHRISTIAN KORDES, MONICA LIETZAU
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