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Wildstrauchhecke für einen naturnahen Garten anlegen

Von Michaela Kitschke

Wildstrauchhecken schaffen es, unsere Gärten in naturnahe Oasen zu verwandeln. An laubabwerfenden Wildgehölzen wie der Felsenbirne mit ihrem kupferroten Herbstlaub können wir den Jahreszeitenverlauf gut ablesen. Als gemischte Wildstrauchhecke gepflanzt dämpfen sie den Straßenlärm und brechen den Wind. Durch die geschickte Kombination diverser Arten kreieren Sie eine abwechslungsreiche Pflanzengesellschaft, die im Frühling in Gelb, Weiß oder Rosa blüht und von Frühsommer bis Spätherbst verschiedene Früchte bietet.

Wildstrauchhecken und ihre Vorzüge

Wildstrauchhecke Foto: AdobeStock_Deniz
Hier fühlen sich Amseln wohl. [Foto: AdobeStock_Deniz]

Wildobst schmeckt übrigens nicht nur Wildtieren – probieren Sie doch mal die kleinen, süßen, lilablauen Felsenbirnen. Der lockere Wuchs sogenannter Vogelschutzhecken lässt sich durch eine versetzte Pflanzung in mehreren Reihen unterstützen. Soll die Wildstrauchhecke entlang einer Gartengrenze verlaufen, müssen die örtlich geltenden Grenzabstände eingehalten werden.

Tipp: Pflanzen Sie die zu Beginn noch kleinen Sträucher nicht zu dicht – für Kleinsträucher reicht ein halber bis ein Meter, und größere Sträucher benötigen eineinhalb bis zwei Meter.

Die beste Pflanzzeit für Ballenware und wurzelnackte Sträucher ist der Herbst, bei offenem Boden auch der Winter. Containerpflanzen können ganzjährig gepflanzt werden.

Wildstrauchhecke als Kinderstube und Nahrung

Blühende Wildstrauchhecken aus heimischen Gehölzen sind wertvolle Lebensräume und bieten vielen Vogelarten, Kleintieren sowie Insekten Schutz, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Die ersten Blüten im Frühling bringen zudem Farbe in den Garten und locken Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten an. Im Sommer halten Wildstrauchhecken neugierige Blicke fern und sind ein sicherer Nistplatz für viele Vogelarten. Schmetterlingsraupen finden hier Futter und ein sicheres Plätzchen. Mit Dornen oder Stacheln bewehrte Sträucher wie Wildrosen, Weißdorn und Schlehe bieten Vögeln einen besonderen Schutz vor streunenden Katzen. 

Wildstrauchhecke Foto: AdobeStock_boedefeld1969
Orte wie diese dienen vielen Vogelarten als Schutz und Heimat. [Foto: AdobeStock_boedefeld1969]

Blühende Wildstrauchhecken

GehölzartWuchshöhe (m)StandortBlütezeitFruchtreifeWehrhaftigkeit
giftig/ essbar
Kornelkirsche2 – 5sonnig – halbschattigII – IIIVIII – Xessbar
Sal-Weide3 – 5sonnigIII – IVVI – VII
Hasel3 – 5sonnigII – III VIII – Xessbar
Schlehe2 – 3sonnigIV – VVIII – XDornen
Kreuzdorn2 – 3sonnig – halbschattigV – VIIX – XIDornen, giftig
Wild-Apfel3 – 5sonnigV – VIab IXessbar
Eberesche3 – 8sonnig – halbschattigV – VIVIII – Xessbar
Eingriffliger Weißdorn3 – 5sonnigV – VIIX – XDornen
Wolliger Schneeball3 – 5sonnigV – VIIX – Xgiftig
Pfaffenhütchen3 – 4sonnigV – VIVIII – Xgiftig
Wildrosen1 – 3sonnigVI – IIVIII – XIStacheln, essbar
Rote Heckenkirsche2 – 3halbschattig – schattigV – VIVI – VIIgiftig
Brombeere1 – 3sonnig – schattigVI – IIIVII – XIStacheln, essbar
Himbeere1 – 2sonnigV – VIIIVI – XIIIStacheln, essbar
Rote Johannisbeere1halbschattig – schattigV – IVVI – VIIessbar
Sanddorn3 (– 6)sonnigIV – VIX – XDornen, essbar
Liguster2 – 3sonnigVI – VIIVIII – IX giftig

Pflanzen im Heckensaum

Wildstrauchhecken mit einem Saum aus Wildstauden von mindestens einem halben bis zwei Metern Breite gewähren Insekten sowie Tieren zusätzlich Unterschlupf und Nahrung. An schattigen bis halbschattigen Standorten könnten sich zum Beispiel Gräser und Blütenstauden wie Fingerhut, Frauenmantel, Wald-Storchschnabel oder Gelber Salbei mit Wald-Erdbeeren abwechseln. An sonnigen Standorten sind auch Wildblumensäume möglich. Sie werden nur einmal im Jahr mit einer Sense gemäht. Wegen der zahlreichen Samenstände als Winterfutter für Vögel sollten Sie dies erst im Frühjahr (März) erledigen.

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