Gärtner können ziemlich speziell sein. Ist im Garten nichts los, oder das Wetter miserabel, kann ihnen die gute Laune schon mal gründlich vergehen. Wer aber ein Gewächshaus besitzt, bekommt auch an solchen Tagen das Lächeln nicht aus dem Gesicht.
Gewächshäuser gibt es viele. Es genügt manchmal schon ein Folienhaus oder ein einfach verglastes Treibhaus. Zugegeben: Jetzt in den kältesten Monaten ist so viel auch nicht zu tun. Derzeit warten dort Spinat und Feldsalat, Winterblumenkohl und Winterkopfsalat auch nur aufs Frühjahr.
Aber der Gärtner schaut doch jetzt gern mal nach dem Rechten.
Dann ist es März. Von jetzt an ist es an sonnigen Tagen unter Glas bis in den Oktober hinein deutlich wärmer als im Freien. Frühgemüse, Radieschen, Salat oder Kohlrabi sind bereits gesät und reifen schon ab Ende März.
Sommerblumen und Gemüsesetzlinge können ab Mitte des Monats ausgesät und dann früher gepflanzt werden. Und die Tomaten, Melonen, Paprika oder Gurken tragen letztlich auch deutlich mehr und länger.
Doch Vorsicht: Nachts und an bedeckten Tagen fallen die Temperaturen unter Folie und Einfachglas mitunter recht schnell. Spätfruchtende Gemüsesorten reifen daher nicht in jedem Jahr aus.
Diese einfachen Gewächshäuser gibt es ohne Zubehör für 15–40 €/m² (Folie), bzw. 80–120 €/m² (Aluminium, Einfachglas).
Folienhäuser und Gewächshäuser mit einfacher, mitunter bruchgefährdeter Verglasung eignen sich vor allem für Gemüsegärtner, die mit wenig Aufwand die Wachstumssaison um sechs bis acht Wochen verlängern möchten.
Wer die Saison noch weiter ausdehnen möchte und bereit ist, an kalten Tagen gelegentlich etwas zu heizen, könnte sich für ein Gewächshaus mit Aluminium-Grundgerüst und besser isolierender Hülle aus bruchfesten, 10 mm starken Kunststoff-Stegdoppelplatten entscheiden.
Wichtig dabei: Alle Türen und Fenster müssen dicht schließen, sonst nützt die wärmende Eindeckung nur wenig. Das ist häufig die Schwachstelle von Baumarkt-Gewächshäusern.
Hier ist die Eindeckung häufig mit Metallklammern an dünnen Alu-Profilen befestigt. Ein heftigerer Wind kann die Platten schon mal aus der Verankerung lösen.
Gute Gewächshäuser halten leichte Fröste von den Kulturpflanzen fern und Heizenergie drinnen. An sonnigen Herbst- und Wintertagen wächst Wintergemüse dann sogar ohne Heizen ein wenig weiter.
Wer sich jedoch während der Jungpflanzenanzucht dafür entscheidet, über längere Zeit zu heizen, sollte sein Häuschen zusätzlich mit Luftpolsterfolie isolieren.
Das Antreiben überwinterter Balkonblumen ab März sowie die Pflege ausgepflanzter Gemüsearten ab Anfang April bis Ende Oktober sind dagegen ohne Heizen und Polsterfolie möglich.
Für solche Häuser verlangt der Händler von Ihnen 140 bis 180 Euro pro Quadratmeter.
Wer die Gartensaison um zwei bis drei Monate verlängern und in der Übergangszeit etwas zuheizen möchte, kommt mit einem dicht schließenden Treibhaus mit 10 mm starken Stegdoppelplatten gut zurecht.
Modelle der gehobenen Mittelklasse bieten noch mehr Möglichkeiten. Deren Eindeckung ist in spezielle Dichtprofile eingebettet, die auch starken Winden standhält.
Mit 16 mm starken, gut isolierenden Stegdoppelplatten, großzügig dimensionierten Lüftungsöffnungen sowie perfekt abgedichteten Fensterrahmen lässt sich das Klima im Häusschen um vieles einfacher regulieren.
Es ist also kein Problem, Kürbisgewächse gleichbleibend feuchtwarm zu kultivieren oder für zeitige Sommerblumenanzuchten optimale Bedingungen zu schaffen. Und wer im Frühjahr oder Herbst für ein, zwei Wochen heizen möchte, muss nicht gleich extra isolieren.
Sollen dagegen Oleander, Lorbeer oder Olive frostfrei überwintert werden, sind auch hier die erwähnte Polsterfolie und ein Frostwächter empfohlen.
Gewächshausbreiten von ca. 2,50 m und mehr lassen beim Platzangebot kaum Wünsche offen. In solch langlebigen Häusern finden sogar kälteempfindliche Nektarinen oder Weinreben ihren Platz. Dazu sollte das Haus jedoch schon 10 Quadratmeter groß sein.
Eine Pulverbeschichtung der Aluminium-Streben im Wunschfarbton macht aus dem manchmal üblichen Zweckbau sogar einen individuellen Hingucker. Der Preis ohne Zubehör schlägt dafür auch mit etwa 250 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Und die Wunschfarbe kostet etwa 30 % mehr.
Für stabile, langlebige Gewächshäuser vom Hersteller lohnt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Denn individuelle Wünsche wie spezielle Verglasung können leicht berücksichtigt werden. Nachträgliches Erweitern oder der Einbau von Zwischenwänden sind auf Jahre hinaus garantiert.
Ganz egal, welches Gewächshaus am besten zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passt: Wählen Sie es nicht zu klein. Denn seine Nutzfläche reduziert sich noch um den Platz für Wege und möglicherweise einen Arbeitstisch. Viele Pflanzen, zum Beispiel Tomaten oder Andenbeeren (Physalis), werden unter Glas deutlich größer als im Garten.
Und überhaupt: Hat Sie das Gewächshausvirus erst einmal erwischt, ist der Platz unter Glas sowieso immer zu knapp!
Achim Werner