Eine einfache Gartentreppe.

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Gartentreppe zur Erleichterung und Gartengestaltung

Von GartenFlora

Hanggärten lassen sich durch Gartentreppen gliedern. Verschiedene Stufentypen, Bauweisen und Materialien eröffnen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Richtig gebaut und durch Wege, Mauern und Pflanzen pfiffig in die Gestaltung eingebunden, geben sie einem Garten Charakter.

Wer am Hang gärtnert, kommt meist um den Bau von Gartentreppen oder Stufen nicht herum. Gleichzeitig gewinnt der Garten damit ein attraktives Gestaltungselement hinzu. Dabei reicht es an flachen Hängen oft, in regelmäßigen Abständen breite Stufen einzufügen. Sie erleichtern nicht nur Auf- oder Abstieg, sie gliedern den Garten auch. Stärkeres Gefälle auf engem Raum meistern Treppen, die nicht quer, sondern längs zum Hang eingebaut sind und uns wie auf Serpentinen nach oben führen.

Mitunter erhalten Treppenbauten flankierende Mauern, die Treppenwangen. Die sorgen für den passenden Rahmen und für mehr Stabilität. Sie können schräg in Steigung der Treppe oder auch abgestuft verlaufen. Dezenter wirkt es, wenn die Stiegen keine gemauerten Einfassungen, sondern einen Pflanzensaum bekommen. Treppen ohne Wangen werden interessanter, wenn Sie die Stufen leicht versetzt anordnen oder in der Breite variieren. Je flacher, tiefer und breiter die Stufen, umso großzügiger wirkt eine Treppe. Einladend sehen unten breite, nach oben schmalere Stufen aus – das kennen Sie bestimmt von herrschaftlichen Gartenanlagen.

Einen gelungenen Übergang zu Terrassen und Wegen erreichen Sie, indem Sie die Gartentreppe aus den gleichen Materialien wie die benachbarten Flächen fertigen. Mit unterschiedlichen Bauweisen betonen Sie den jeweiligen Gartenstil. So wirken aus einem Stück gearbeitete Blockstufen massiv und rustikal. Aufgrund ihres hohen Gewichts benötigen sie im Privatgarten meist kein Betonfundament, hier reicht ein verdichtetes Kies-Sand-Gemisch oder ein Mörtelbett. Bei Legstufen ruht eine Trittplatte mit etwas Überstand auf einer Unterlage gleichen Materials. Das wirkt leichter und gefälliger als Blockstufen.

Wenigstens die unterste Stufe sollte auf einem 80 cm tiefen Fundament frostfrei gegründet sein. So werden Schubkräfte sicher aufgefangen. Stellstufen bestehen aus senkrechten Kanten, bei denen die Trittfläche dahinter ganz nach Wunsch gefüllt wird: gepflastert, mit Platten belegt oder von Splitt, Kies bzw. Rindenmulch bedeckt. Die Kanten werden stabiler, wenn man sie etwa zur Hälfte im Boden versenkt (etwa bei Holzpalisaden) oder in einen Fundamentstreifen aus Beton setzt. Eine Variante davon ist die Setzstufe, bei der das Stufenelement waagerecht eingebracht wird.

Lebendige Stufen der Gartentreppe?

Sind Sie beim Spaziergang nicht auch schon über unterschiedlich hohe, nach vorne kippende Stufen gestolpert? Durch Frosthebungen oder Bodensetzungen geraten Stufen in Bewegung. Hier sollten Sie eine Gartentreppe sicher auf ein frostfreies, 80 cm tiefes Betonfundament gründen: Bei Treppen zwischen Mauern, um unterschiedliche Setzungen zu vermeiden. Bei Stufen, die Sie häufig betreten. Bei Treppenbauten, die auf frisch aufgeschüttetem Boden errichtet werden. Begleitende Geländer oder Handläufe sind ab Höhenunterschieden von einem Meter sinnvoll. Gut platzierte Lichtquellen leuchten die Stufen gezielt aus.
Karin Wachsmuth

Pflanzen für die Gartentreppe

Treppen lassen sich schön in einen Hang einbetten, wenn Sie auf eine gemauerte Einfassung verzichten. Mit einer üppigen seitlichen Bepflanzung erreichen Sie einen harmonischen Übergang von den Stufen ins anschließende Gelände. Ideen für grüne oder farbenfrohe Begleiter Ihrer Treppe:

Eine Einfassung aus Gehölzen kann bei leichtem Gefälle flankierendes Mauerwerk ersetzen. Winter- oder immergrüne Gehölze kaschieren ganzjährig, z. B. Buchsbaum, Kriechspindel, Zwerg-Liguster, Heckenmyrte oder Zwergmispel. Um die Gartentreppe nicht einzuengen, sollten die Pflanzen klein bleiben bzw. Schnittmaßnahmen tolerieren. Gehölze mit Stacheln oder Dornen sind wegen des Verletzungsrisikos tabu.


Ein Saum aus Stauden versteckt die Treppenseiten unter Blütenflor und Blattschmuck. Gewächse direkt neben den Stufen sollten eine niedrige Kissenform haben, etwa die Polster-Glockenblumen links. Sie umschmeicheln die Stufen, ohne regenschwer oder windgenickt in die Trittflächen zu ragen. Standhaft sind Spornblume, Brandkraut und Fetthenne. In nicht zu strengen Wintern sorgen Elfenblumen, Purpurglöckchen oder Waldsteinie für grünes Geleit. Je weiter von der Treppe entfernt, umso höher dürfen die Stauden werden, z. B. Ziergräser, Rittersporn und Orientalischer Mohn.


Spontanes Fugengrün belebt insbesondere rustikale Treppenanlagen aus Naturstein, etwa leuchtender Lerchensporn, rankender Gundermann oder Pfennigkraut. Mitunter erobern sogar opulente Gewächse wie Fingerhut oder Stockrosen die Stufen. Die sollten Sie wegen ihrer Größe und der langen Pfahlwurzeln beizeiten entfernen!

1×1 des Treppenbaus

  • Wieviel Platz die Treppe benötigt, bestimmen Treppenform und Steigungsverhältnis der Stufen.
  • Mit Hilfe der Schrittmaßregel lassen sich die Stufenmaße ermitteln: Pro Spazierschritt legt man ca. 63–65 cm zurück. Steigt man aufwärts, schafft man nur halb so viel wie in der Ebene. Das führt zur nächsten Kenngröße: dem Auftritt, also der Stufentiefe. Die doppelte Steigungshöhe plus Auftritt soll 63–65 cm ergeben. Stufen-Wohlfühlmaße: 14–15 cm Höhe, 33–35 cm Tiefe.
  • Damit man nicht stolpert, sollten alle Stufen gleich hoch sein. Außerdem die Stufen exakt waagerecht, aber mit einem leichten Gefälle nach vorne (2–3 %) verlegen.
  • Die Treppenbreite ergibt sich daraus, wieviele Personen die Treppe gleichzeitig nutzen. Für eine Person rechnet man ca. 1 m, für zwei Personen 1,30 m, für drei Personen 1,90 m.
  • Mindestens drei Stufen zusammen anordnen, damit sie als Treppe erkennbar sind. Einzelne Stufen übersieht man leicht. Alternativ dazu baut man hier eine Rampe.
  • Podeste lockern Treppen ab zehn Stufen auf, außerdem bieten sie die Möglichkeit einer Pause. Um jeden Treppenabschnitt mit dem anderen Bein angehen zu können, sollte das Podest bei Treppen mit gerader Stufenzahl eine ungerade Anzahl von Schrittlängen (à 65 cm) lang sein und umgekehrt.

Extra-Tipp

Bei Ihrer Gartentreppe sollten Sie auf eine griffige Oberfläche der Auftrittsstufen achten. So besteht keine Rutschgefahr. Vermeiden Sie bitte:

  • Glatt polierte Platten, beispielsweise aus Marmor oder Granit. Natursteinpflaster bekommt mitunter eine Patina, die bei Nässe sehr rutschig wird.
  • Holzdielen ohne Rillen. Dauernasses Holz wird bald von Moos überzogen. Kerben oder Rillen bieten hier mehr Bodenhaftung.
  • Laub, Blüten und Früchte auf Trittflächen. Pflanzensaft macht sie auch ohne Regen rutschig. Hartschaliges wie Eicheln rollt unter den Füßen weg.
  • Nach vorne geneigte, ausgetretene Stufen, z. B. bei alten Treppenanlagen. Das Material der Trittflächen ist oft abgeplatzt oder blank poliert.