Viele Gemüsebeete liegen brach, so manche Scholle vom herbstlichen Umstechen wartet darauf, von Rechen oder Harke zerkrümelt zu werden. Aber halt: Ehe mit der Beetvorbereitung begonnen wird, sollte der Küchengarten mit den ersten Nährstoffen versorgt werden. Wie Sie Ihr Gemüsebeet düngen, erfahren Sie im Folgenden.
Im Frühjahr werden Düngergranulate, Kompost, pelletierter Stalldung sowie Kalk und abgelagerter Mist oberflächlich eingearbeitet.
Bei organischen Düngemitteln wie Hornmehl ist das Einarbeiten besonders wichtig, denn ihre Nährstoffe werden erst bei Bodenkontakt von Bodenlebewesen mineralisiert und so für die Kulturpflanzen verfügbar gemacht.
✿ Lassen Sie Ihr Gemüsebeet möglichst nicht brach liegen. Vor einer Kultur mit hohen Nährstoffansprüchen können Gründüngungspflanzen zu einer guten Stickstoffversorgung beitragen. Das gilt bei dem Einsatz von Leguminosen (Hülsenfrüchtlern), denn diese besitzen die Fähigkeit, Luftstickstoff zu binden. Eine Gründüngung sorgt auch für ein reges Bodenleben und eine gute Bodenstruktur.
✿ Kompost liefert wertvollen Humus und enthält relativ viele Nährstoffe. Verwenden Sie ihn also sparsam und bringen entsprechend weniger gekauften Dünger aus. Das Mulchen mit Pflanzen aus anderen Gartenbereichen erzielt ähnliche positive Effekte wie die Ausbringung von Kompost.
✿ Das Düngen kann nach einer Bodenuntersuchung gezielter ausfallen. Dies schützt vor Überdüngung und einseitigem Mangel. Außerdem kann eine Bodenanalyse dazu beitragen, ein umfassendes Wissen über den Gartenboden zu erlangen (Bodenart, pH-Wert, Kalkbedarf, Humusqualität). Allerdings dauert es häufig eine Weile, bis Sie die Ergebnisse in Händen halten. Deshalb möglichst bald eine Bodenprobe einsenden.
✿ Mineralische Dünger wirken oft recht schnell. Sie können somit auch schnell verbraucht oder – bei einer Überversorgung oder schlechten Bodenverhältnissen – ins Grundwasser und in Fließgewässer gelangen. Auf der sicheren Seite sind Sie mit Langzeitdüngern wie Osmocote, Blaukorn entec oder Compo Pflanzdünger 5 in 1.
✿ Vor allem Stickstoff liegt bei mineralischen Düngern häufig in einer Form vor, die schnell pflanzenverfügbar ist, aber bei einem Überangebot nicht komplett aufgenommen wird. Geben Sie zum Düngen des Gemüsebeets daher kleine Mengen, dafür aber öfter.
✿ Jungpflanzen benötigen nicht so viele Nährstoffe. Sie sind mit kleinen Düngemitteldosen oder mit Langzeitdüngern gut bedient.
✿ Manche Nährelemente wie Phosphat und Kalium können zwölf Monate (Sandboden) oder bis zu zwei Jahren (schwerer Boden) gespeichert werden. Eine Vorratsdüngung ist somit möglich. Aber auch hier lieber zuvor den Boden auf seinen Nährstoffgehalt untersuchen lassen, denn in vielen Gartenböden sind gut speicherbare Nährstoffe reichlich vorhanden.
✿ Organische Düngemittel können auch bei sachgerechter Lagerung flüchtige Nährstoffe verlieren, z. B. Stickstoff als gasförmiges Ammoniak. Also immer gut verschlossen und trocken lagern und am besten innerhalb einer Saison verbrauchen.
✿ Mineralische Düngemittel behalten bei feuchter Lagerung zwar ihre Düngewirkung, aber sie backen zusammen oder werden häufig schmierig. Besser trocken lagern. Sie lassen sich dann leichter dosieren und ausbringen.